08.02.2013 Aufrufe

stefan m. gergely

stefan m. gergely

stefan m. gergely

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ist die Planartechnik. Sie besteht im wesentlichen aus einer Folge<br />

von drei Prozessen- Oxidation, Ätzung und Diffusion: Eine Siliziumscheibe<br />

wird zunächst an der Oberfläche oxidiert (die dabei<br />

entstehende Schicht aus Siliziumdioxid wirkt als Isolator) und hierauf<br />

mit einem lichtempfindlichen Polymermaterial überzogen. Nun<br />

kann man durch gezieltes Belichten ein bestimmtes Muster auf der<br />

Polymerschicht abbilden - eine Technik, die im Druckereigewerbe<br />

als Photolithographie verbreitet ist. Die Abdeckung der Halbleiterschicht<br />

mit dem Polymer hat den Sinn, dort, wo belichtet wurde, gegenüber<br />

bestimmten Chemikalien empfindlich zu machen. So gelingt<br />

es, an vorgegebenen Stellen die Polymerschicht abzuätzen.<br />

Um die Polymerschicht geht es dabei gar nicht, sondern um die an<br />

manchen Stellen freigelegte Oxidschicht. Mit anderen Chemikalien,<br />

die den polymeren Stoff nicht angreifen, kann man in der Folge<br />

auch das Oxid abätzen und die darunter liegende Halbleiterschicht<br />

freilegen. So erhalten wir ein Oberflächenmuster, bei welchem an<br />

einigen Stellen Silizium zutage tritt, an anderen aber die Schutzschicht<br />

bestehen bleibt. Nun werden chemische Elemente in die Siliziumoberfläche<br />

eindiffundiert, man sagt, der Halbleiter wird »dotiert«.<br />

Je nachdem, ob man beispielsweise Phosphor oder Bor eindiffundieren<br />

läßt, erhält man Transistoren vom n- bzw. vom p-Typ.<br />

Dieser Prozeß kann natürlich mehrfach wiederholt werden.<br />

Anfänglich wurde die Methode bloß verwendet, um eine große Anzahl<br />

von Transistoren auf einer Siliziumscheibe anzufertigen. Die<br />

Scheibe wurde dann in einzelne »chips« (englische Bezeichnung<br />

für Schnittchen) zerschnitten, wobei jeder Chip einem Transistor<br />

entsprach. Nun mußten nur mehr die entsprechenden Kontakte<br />

montiert werden.<br />

Der Planarprozeß wurde im Jahre 1959 erstmals kommerziell verwertet.<br />

Die Umsetzung des Transistorprinzips in die Massenfertigung<br />

hatte also elf Jahre gedauert. Damit begann aber gleichzeitig<br />

die erste Etappe eines Preisverfalls, der heute noch nicht zu Ende<br />

ist: 1957 bis 1963 sank der Preis für Siliziumtransistoren auf ein<br />

Achtel.<br />

Die entscheidende Bedeutung des Planarprozesses lag nicht so sehr<br />

in einer verbesserten Herstellungsmethode für Transistoren, sondern<br />

vor allem in der Tatsache, daß er den nächsten Schritt in der<br />

Halbleiterfertigung ermöglichte - den integrierten Schaltkreis (Integrated<br />

Circuit, abgekürzt IC).<br />

Rückblickend gesehen, erscheint die Entwicklung logisch:<br />

Da es mit der Planartechnik möglich war, Transistoren und andere<br />

elektronische Bauelemente in großen Mengen billig herzustellen,<br />

81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!