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stefan m. gergely

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ständlich, daß Vielfalt auch abschreckend sein kann. Auf den ersten<br />

Blick scheint es zwar belanglos, daß beispielsweise der Suchbefehl<br />

in jeder Datenbank anders lautet. Aber wer bestrebt ist, bei<br />

Literaturrecherchen Vollständigkeit zu erzielen, muß in der Regel<br />

auf Datenbanken verschiedener Anbieter zugreifen und somit mehrere<br />

Abfragesprachen beherrschen - ein in der Praxis ungemein lästiges<br />

Hindernis.<br />

Wenn Computer zusammenbrechen ...<br />

Eine weitere Schwierigkeit ist, daß elektronisch gespeicherte Informationen<br />

bislang nicht die Gültigkeit von Dokumenten besitzen. In<br />

manchen Bereichen ist es daher notwendig, bei der Umstellung auf<br />

EDV-Speicherung parallel dazu eine konventionelle Ablage weiterzuführen.<br />

Häufig wird auch aus Sicherheitsgründen eine solche<br />

Doppelgeleisigkeit gewählt. Computer sind auf eine intakte Stromversorgung<br />

angewiesen, sie können sonst »zusammenbrechen«. Daten<br />

können versehentlich oder absichtlich gelöscht werden usw. Die<br />

Störanfälligkeit von EDV-Systemen kann sich somit als beträchtliches<br />

Hemmnis erweisen. Einer Studie zufolge könnte 1988 der wirtschaftliche<br />

Verlust durch Fehler in Computersystemen 8 Milliarden<br />

DM für ganz Europa betragen. Etwa 40% der Verluste gehen zu<br />

Lasten fehlerhafter Daten, die in die Systeme gefüttert wurden; ein<br />

Drittel resultiert aus Ausfällen und Funktionsfehlern der Ausrüstung.<br />

15% werden ungeeigneten Programmen zugeschrieben,<br />

Diebstahl und Sabotage sind für den Rest verantwortlich (siehe<br />

Seite 169). Je stärker die elektronische Speicherung und Vermittlung<br />

von Informationen Platz greift, um so deutlicher wird auch die<br />

Verletzbarkeit der Systeme werden. Fraglich ist, ob Hersteller und<br />

Anwender für Pannen aller Art vorgesorgt haben. Wahrscheinlich<br />

wird erst die zunehmende Erfahrung mit dem Gebrauch der neuen<br />

Technik bisher noch nicht erfaßte Schattenseiten aufzeigen. Werden<br />

heute Unfälle in Kernreaktoren in den Medien breit dargestellt,<br />

ist es denkbar, daß in den neunziger Jahren Meldungen wie<br />

»Attentat auf Bankcomputer - Zehntausende von Konten gelöscht«<br />

für Aufregung sorgen. Vor allem Fehler, die nicht aus der<br />

Technik selbst, sondern aus ihrer mangelhaften oder mißbräuchlichen<br />

Anwendung resultieren, könnten für die Fortentwicklung der<br />

Mikroelektronik Barrieren errichten, wie wir es in den letzten Jahren<br />

beim Ausbau der Kernkraftwerke erlebt haben.<br />

De facto erweist sich schon heute der Einfluß der Mikroelektronik<br />

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