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stefan m. gergely

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tor bemerkenswert aufgeholt. Aber auch in den Vereinigten Staaten<br />

hat man bereits reagiert. Um Mehrgeleisigkeiten in der Grundlagenforschung<br />

zu vermeiden, schloß sich eine stattliche Anzahl von<br />

Unternehmen zu einem Konsortium zusammen. Dazu gehören<br />

Control Data Corp., Digital Equipment Corp., Honeywell, NCR-<br />

Corp., National Semiconductor Corp., Sperry-Corp. und andere.<br />

Das Ziel dieser Kooperation liegt bei der Finanzierung langfristiger<br />

Entwicklungsprojekte.<br />

IBM, der weltgrößte Computerhersteller, übernahm vor kurzem für<br />

250 Millionen Dollar vorerst 12% der Aktien des innovativsten<br />

Halbleiterproduzenten der Vereinigten Staaten, der INTEL-Corporation,<br />

und sicherte sich gleichzeitig eine Option auf insgesamt 30%.<br />

Der Telephongigant ATT (60 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr)<br />

kündigte ferner Anfang 1983 an, auf dem Gebiet des öffentlichen<br />

Fernmeldewesens in Zukunft eng mit dem holländischen Philips-<br />

Konzern zusammenzuarbeiten. Geplant ist eine gemeinsame Tochtergesellschaft,<br />

die moderne Telephonvermittlungstechnik auf internationalen<br />

Märkten außerhalb der USA an den Mann bringen soll.<br />

Der Weltmarkt ist also kräftig in Bewegung. Bedauerlicherweise haben<br />

deutsche Firmen diesbezüglich in letzter Zeit wenig von sich<br />

hören lassen. Fachleute befürchten, daß beispielsweise Siemens in<br />

der Halbleitertechnologie in den achtziger Jahren ins Hintertreffen<br />

geraten könnte.<br />

Neben solchen spektakulären Zusammenschlüssen bleibt die rückwärts-<br />

und vorwärtsgerichtete Integration verschiedener Unternehmen<br />

eher unbemerkt. Hersteller von Fertigwaren expandieren<br />

durch Übernahme von Halbleiterfirmen in den Bereich der Mikrobauteile.<br />

Der Ersatz mechanischer Teile durch mikroelektronische<br />

Schaltkreise verschiebt nämlich den Wertzuwachs in Richtung auf<br />

die letzteren. Durch Rückwärtsintegration wollen Firmen nun<br />

einen Teil des verlorengegangenen Wertzuwachses wiedererlangen,<br />

daneben spielen aber auch strategische Überlegungen eine Rolle.<br />

Auf der anderen Seite beginnen Mikroelektronikunternehmen, in<br />

den Markt für Geräte und Fertigwaren einzudringen, vorwiegend<br />

in der Datenverarbeitung und Unterhaltungselektronik. Diese Tendenz<br />

zeigt eindeutig einen Trend zunehmender Machtkonzentration<br />

der Komponentenhersteller.<br />

Zuweilen erhält der Technologiewettlauf auch politische Dimensionen.<br />

Bereits seit längerem versuchen die Vereinigten Staaten, den<br />

Export von Technologie und Know-how in die Sowjetunion möglichst<br />

gering zu halten. Neuerdings treffen die Exportverbote auch<br />

europäische Firmen. Dies mußte beispielsweise die Forschungs-<br />

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