08.02.2013 Aufrufe

stefan m. gergely

stefan m. gergely

stefan m. gergely

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Auf Seite 160 haben wir schon die Bedeutung der Satellitentechnik<br />

für die kriegerischen Pläne der Russen und Amerikaner erörtert.<br />

Ein Großteil der Himmelsspione dient militärischen Zwecken. 70%<br />

der militärischen Kommunikationsverbindungen der USA laufen<br />

über geostationäre Satelliten. Bislang hatten diese eine eher passive<br />

Rolle: Sie leiteten Telephongespräche weiter oder funkten Photos<br />

von gegnerischen Raketensilos zur Erde. Die Militärstrategen visieren<br />

für das 21. Jahrhundert aber bereits eine Entwicklung an, die<br />

den Krieg der Sterne grausame Wirklichkeit werden lassen könnte.<br />

In den USA wird gegenwärtig die Entwicklung von Raketenabwehrsystemen<br />

im Weltraum forciert, die mit Laserstrahlen und Antiraketen-Raketen<br />

Sicherheit vor feindlicher Bedrohung gewährleisten<br />

sollen. Dieser Plan ist eine radikale Abkehr von dem im Jahre<br />

1972 abgeschlossenen SALT-I-Vertrag, in dem die Zahl der Antiraketensysteme<br />

auf zwei pro Supermacht begrenzt wurde. Damals<br />

verfocht man noch gemeinsam die Doktrin der gegenseitigen nuklearen<br />

Abschreckung. In dem Moment, in dem einer der Gegner eine<br />

wirksame Abwehrmaßnahme entwickelt hat, ist dieses Gleichgewicht,<br />

von dem viele meinen, es hätte uns seit nunmehr fast vier<br />

Jahrzehnten den Weltfrieden bewahrt, gestört.<br />

Das Konzept der Raketenabwehr mittels Laserstrahlen ist im Prinzip<br />

einfach. Da sich Laserstrahlen mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten,<br />

können sie - aus dem Weltraum ausgesandt - jede Rakete,<br />

die sich vom feindlichen Territorium aus erhebt, in Bruchteilen von<br />

Sekunden zerstören, vorausgesetzt sie treffen auf den Millimeter genau<br />

und sind so energiereich, daß sie über Zehntausende von Kilometern<br />

hinweg Metalle zerschmelzen können. Beide Anforderungen,<br />

meinen die Experten, können in diesem Jahrtausend nicht<br />

mehr erfüllt werden. Die Techniker wissen gegenwärtig nicht, wie<br />

sie die gewaltigen benötigten Energiemengen im Weltraum erzeugen<br />

sollen. Selbst wenn diese Probleme gelöst wären - es bedarf<br />

nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, daß dann in den Himmel<br />

gerichtete Laserkanonen stationiert werden könnten, die ebenjene<br />

Satelliten automatisch abschießen könnten, die für die vermeintlich<br />

sichere Abwehr zuständig sind. Nicht umsonst arbeiten die Sowjetrussen<br />

seit geraumer Zeit auch an Killersatelliten, die sich an ihre<br />

Kollegen im Weltraum heranmachen und dann eine Sprengladung<br />

zünden. Ob wir es wollen oder nicht - der Rüstungswettlauf geht<br />

weiter.<br />

212

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!