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stefan m. gergely

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Informationen, die auch anderen Behörden zugänglich sind, werden<br />

über Telex verbreitet und sind in jedem größeren Truppenzentrum<br />

der Vereinigten Staaten verfügbar.<br />

Die Entwicklung der Datenschutzgesetze<br />

Mitte der sechziger Jahre schickte sich das US-Finanzministerium<br />

an, das Informationswesen der Regierungsbehörden zu vereinheitlichen,<br />

und machte den Vorschlag, eine einzige Bundesdatenzentrale<br />

mit der Bezeichnung »National Data Center« zu schaffen. Man<br />

wollte damit der Verwaltung einen großen Teil ihrer Datenverarbeitungsaufgaben<br />

abnehmen und die verstreut liegenden Datenbestände<br />

zentralisieren. Als dieser Vorschlag bekannt wurde, setzte<br />

ein Sturm der Entrüstung ein. Man war bei diesem Vorschlag von<br />

dem Gedanken einer effizienteren Verwaltung ausgegangen, hatte<br />

aber völlig übersehen, daß ein solches nationales Datenzentrum potentiell<br />

einen schwerwiegenden Eingriff in die Privatsphäre darstellen<br />

würde. Von da nahm die Datenschutzdiskussion ihren Ausgang.<br />

Es kam zwar nicht zu dem nationalen Datenzentrum, aber der Aufbau<br />

immer neuer Informationsspeicher ging munter weiter.<br />

Ebensoviel Beachtung wie der Vorschlag zur Errichtung eines Datenzentrums<br />

fanden die Wirkungen, die sich durch das Einholen<br />

von Kreditinformationen für die Privatsphäre ergeben: Kreditkäufe<br />

sind in den Industriestaaten immer mehr fester Bestandteil<br />

des Wirtschaftslebens geworden. Informationen über die Kreditwürdigkeit<br />

von Personen und Firmen sind bei allen Geldgeschäften<br />

eine wertvolle Ware. Große Kreditauskunfteien in den Vereinigten<br />

Staaten verfügen über einen Mitarbeiterstab von Tausenden von<br />

Untersuchungskräften und führen Aufzeichnungen über an die<br />

50 Millionen Menschen. Sie arbeiten für Versicherungsgesellschaften,<br />

Arbeitgeber und andere. Häufig bedienen sie sich sogenannter<br />

Außendienstinvestigatoren, die bei Nachbarn und Bekannten Informationen<br />

über Status und Ruf eines Menschen zusammentragen.<br />

Was dabei herauskommen kann, zeigt ein tatsächlich erteilter<br />

Bericht, der von der Retail Credit Company erstellt und später bei<br />

einer Ausschußsitzung des Repräsentantenhauses über Verletzungen<br />

der Privatsphäre vorgelegt wurde. Der in diesem Bericht Betroffene,<br />

ein Oberstleutnant der Armee, wurde so charakterisiert:<br />

»Ein leicht aufbrausender, ungehobelter Mann, der seinen Rang<br />

mißbraucht und nicht als gefestigte Persönlichkeit betrachtet werden<br />

kann. Man weiß, daß er in der Nachbarschaft umherschweifte<br />

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