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stefan m. gergely

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O Vergleichsweise am wenigsten revolutionär sind Versuche, Datenspeicher<br />

in der Nähe des absoluten Nullpunktes zu betreiben,<br />

in sogenannten supraleitenden Metallschichten. Weil bei<br />

diesen Bedingungen elektrischer Strom fast widerstandsfrei<br />

fließt, entwickelt sich keine Wärme, und die Schaltelemente<br />

können noch viel dichter gepackt werden als bei herkömmlichen<br />

Halbleiterbausteinen. Hier sind es noch Elektronen, die<br />

die Rechenaufgaben erledigen.<br />

O Der sogenannte optische Computer dagegen rechnet mit Lichtgeschwindigkeit:<br />

Seit kurzem gibt es im Labormaßstab den ersten<br />

Transphasor, das optische Gegenstück zum Transistor, der<br />

tausendmal schneller schaltet als elektronische Bauelemente.<br />

O Noch revolutionärer ist das Konzept des »Biochip«. Dieser arbeitet<br />

weder mit Halbleitern noch mit Licht, sondern mit organischen<br />

Molekülen.<br />

Auf dem Weg zum Biochip<br />

Schon in den siebziger Jahren hatten Forscher eines IBM-Forschungslabors<br />

bei New York entdeckt, daß spezielle organische<br />

Substanzen, sogenannte Hemichinone, in der Lage sind, Wechselstrom<br />

gleichzurichten. Auf der Suche nach einer Erklärung für dieses<br />

Phänomen entdeckten sie bei den Hemichinonen zwei elektrische<br />

Zustände, die sich durch ihre Ladungsverteilung voneinander<br />

unterscheiden. Durch Anlegen elektrischer Felder lassen sich diese<br />

Zustände ändern - sie können somit als molekulare Schalter fungieren<br />

(jeder digitale Computer besteht im wesentlichen aus Schaltern,<br />

die nur zwei Zustände, ein und aus bzw. 0 und 1, kennen und durch<br />

bestimmte Anordnungen miteinander verknüpft sind). »Der Vorteil<br />

von organischen Molekülen an Stelle konventioneller Halbleiter«,<br />

so der IBM-Forscher Arieh Aviram, »besteht darin, daß die Moleküle<br />

zu dreidimensionalen Anordnungen zusammengefügt werden<br />

können« (Lit. 10). Damit wären die Beschränkungen überwunden,<br />

die konventioneller Halbleitertechnologie auferlegt sind, weil<br />

mikroelektronische Schaltungen immer nur zweidimensional,<br />

Schicht für Schicht, angelegt werden. Der dreidimensionale Aufbau<br />

würde viel komplexere Schaltungen ermöglichen und dazu noch<br />

einen großen, weiteren Sprung in Richtung Miniaturisierung bedeuten.<br />

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