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stefan m. gergely

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werden laufend in derselben Reihenfolge ausgestrahlt. Das heißt,<br />

daß man nicht direkt auf die Seite 89 zugreifen kann, wenn das System<br />

erst bei Seite 24 ist, sondern warten muß, bis von der Seite 24<br />

alle Seiten bis zur Seite 89 durchgespielt sind. Dadurch entstehen<br />

natürlich Wartezeiten. Auf der anderen Seite ist Videotext im Vergleich<br />

zu Bildschirmtext ein billiges Medium. Zwar ist auch ein Zusatzgerät<br />

notwendig, in das man etwa die gewünschte Seitenzahl<br />

eintippt, aber kein Telephon und kein Modem. Ein grundsätzlicher<br />

Unterschied zwischen Bildschirmtext und Videotext besteht auch<br />

darin, daß Videotext grundsätzlich nur Einwegkommunikation ermöglicht,<br />

während Bildschirmtext in beiden Richtungen, interaktiv,<br />

funktioniert.<br />

Der Österreichische Rundfunk startete Anfang 1980 als eine der ersten<br />

europäischen Anstalten ein »Teletext«-Versuchsprogramm. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Verband österreichischer Zeitungsherausgeber<br />

und der Austria Presse Agentur wurden Programmhinweise,<br />

Wettervorhersagen, Straßenzustandsmeldungen, Börsenkurse<br />

und aktuelle Meldungen ausgestrahlt. Die Teilnahme der Printmedien<br />

endete allerdings ein Jahr darauf. Heute wird Teletext in einer<br />

eigenen Redaktion des Österreichischen Rundfunks produziert.<br />

In zahlreichen anderen europäischen Ländern gibt es ähnliche Versuche<br />

unter verschiedenen Bezeichnungen.<br />

In der Bundesrepublik begannen 1981 »Videotext«-Feldversuche.<br />

Lange konnte man sich nicht einigen, ob Videotext nun Zeitung<br />

oder Rundfunk sei - nicht wenige Vertreter der Druckmedien befürchteten,<br />

der Rundfunk könnte ihnen mit Videotext ihren Markt<br />

streitig machen. Deshalb versuchten die Zeitungsverleger, die neue<br />

Bildschirmzeitung für sich zu reklamieren. Die Rundfunkanstalten<br />

dagegen argumentierten, Videotext sei integraler Bestandteil des<br />

Fernsehbildes und gehöre demnach in ihre Kompetenz. Schließlich<br />

einigte man sich auf den Kompromiß, daß fünf überregionale Zeitungen<br />

eine bestimmte Informationsmenge mitanbieten sollten.<br />

Schätzungen zufolge wurden in der Bundesrepublik Deutschland in<br />

den letzen Jahren etwa 150 000 Videotextadapter verkauft. Die Begleitforschung<br />

zur Videotextnutzung im Feldversuch von ARD und<br />

ZDF ergab, daß vorwiegend Männer mittleren Alters das System<br />

benützen - im Durchschnitt etwa 10 Minuten pro Tag.<br />

Einen großen Vorteil bietet Videotext für schwerhörige und taube<br />

Menschen. In Hinblick auf diese Zielgruppe wurde es auch entwikkelt.<br />

Die britische BBC hatte schon Anfang der siebziger Jahre für<br />

Taube bei gewissen Sendungen Untertitel mit ausgestrahlt. Viele<br />

Zuseher waren damit aber nicht einverstanden. Nun suchte man<br />

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