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stefan m. gergely

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an den Gestaden des Unbekannten eine sonderbare Fußspur entdeckt.<br />

Wir haben tiefgründige Theorien, eine nach der anderen, ersonnen,<br />

um ihren Ursprung aufzuklären. Schließlich ist es uns gelungen,<br />

das Wesen zu rekonstruieren, von dem die Fußspur herrührt.<br />

Und siehe - es ist unsere eigene.«<br />

Ein Blick in die Zukunft<br />

Ich kann mir vorstellen, daß manche Leser nach den kritischen<br />

Ausführungen der letzten Seiten praktikable Lösungen für die Probleme<br />

unserer Zeit vermissen. Darauf kann ich - in Anlehnung an<br />

Sokrates- nur erwidern, daß ich weiß, daß ich sie nicht kenne;<br />

zwar ist sicher, daß die mikroelektronische Revolution hier und<br />

heute stattfindet. Aber völlig ungewiß scheint mir die Antwort auf<br />

die Frage, wohin sie uns führt. Ich behaupte, daß wir die Probleme,<br />

die sich uns an der Schwelle ins Informationszeitalter stellen, noch<br />

gar nicht erfassen.<br />

Trotzdem ergeben sich aus den schon heute sichtbaren Auswirkungen,<br />

die Computer, Roboter und Neue Medien gegenwärtig hervorrufen,<br />

einige Schlußfolgerungen: Ich meine, die Menschen sollten<br />

sich stärker auf die menschlichen Aspekte ihrer individuellen und<br />

kollektiven Existenz besinnen, der Entfaltung des Einzelmenschen<br />

den Vorrang geben vor einem Wildwuchs von Heimcomputern, der<br />

Verständigung von Mensch zu Mensch mehr Bedeutung einräumen<br />

als der zwischen Mensch und Maschine. Im Sinne des spanischen<br />

Sprichworts »Tantas lenguas hablas, tantas personas eres« (etwa:<br />

Wie viele Sprachen du sprichst, so viele Personen stellst du dar)<br />

könnten wir auf Übersetzungscomputer getrost verzichten.<br />

Im Zeitalter der Kommunikationstechnik sind wir ferner aufgerufen,<br />

die Erde als Einheit zu begreifen, mit anderen Worten, ein Gefühl<br />

globaler Verantwortung zu entwickeln und mit ihm eine neue<br />

Ethik.<br />

Um für die Zukunft und ihre Aufgaben gerüstet zu sein, ist vor allem<br />

das Bildungswesen tiefgreifend zu reformieren. Die Betonung<br />

des Trainings intellektueller Fähigkeiten (den Aufgaben der linken<br />

Gehirnhälfte entsprechend) ist abzulösen durch ein ausgewogenes<br />

Entwickeln des intellektuellen und kreativen, künstlerischen Könnens.<br />

Als essentielle Lehrinhalte sind Ökologie, Kybernetik, Informatik<br />

und Medienerziehung in die Curricula aufzunehmen. Antizipatorisches<br />

und innovatives Lernen (siehe Seite 284) sollten verstärkt<br />

und lebenslang geübt werden.<br />

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