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stefan m. gergely

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zwei Wochen am Kapitalmarkt aufgetrieben, um blitzartig eine Investition<br />

zu tätigen. Trotz seiner Größe hat sich IBM eine erstaunliche<br />

Flexibilität bewahrt. ,<br />

Ähnlich wie im Falle von ATT lief in den Vereinigten Staaten während<br />

der siebziger Jahre ein Anti-Trust-Verfahren gegen IBM wegen<br />

angeblicher Monopolpraktiken. Anfang 1982 wurde es eingestellt.<br />

Die Staatsanwaltschaft hatte kapituliert. Die Fortführung des<br />

kostspieligen Verfahrens, so die Begründung für die Einstellung, sei<br />

sinnlos, da sich die Marktsituationen ständig änderten und Beweise<br />

für Monopolpraktiken nicht zweifelsfrei erbracht werden könnten.<br />

Nur angedeutet wurde ein weiterer Grund: Selbst wenn IBM verurteilt<br />

worden wäre, hätte es wohl niemand zustande gebracht, den<br />

Computerriesen so in Teile aufzuspalten, daß dabei lebensfähige<br />

Einheiten übriggeblieben wären.<br />

Auch bei der Europäischen Komission läuft seit einiger Zeit eine<br />

Monopolklage gegen IBM. Aufgeschreckt durch den an den französischen<br />

Staatspräsidenten adressierten Nora-Minc-Bericht über<br />

die Informatisierung der Gesellschaft, sehen die EG-Behörden in<br />

IBM den Hauptrivalen für den Aufbau einer europäischen Informationsindustrie.<br />

IBM dagegen argumentiert, sie sei genausogut<br />

auch eine europäische Firma wie Siemens oder Philips. IBM beschäftigt<br />

in Europa über hunderttausend Angestellte. Von 1979 bis<br />

1982 investierte IBM 1,8 Milliarden US-Dollar in europäische Niederlassungen.<br />

Von aufsehenerregenden Skandalen, die Konzernen wie Nestle<br />

oder Hoffmann-La Roche Imageverlust auf Jahre hinaus brachten,<br />

ist IBM bisher verschont geblieben. Von dem Unternehmen, das<br />

IBM in der Weltrangliste auf Platz 8 folgt, kann man dies nicht sagen.<br />

Die International Telephone and Telegraph Corp., ITT, ist für<br />

viele der Inbegriff des »bösen Multis« geworden. Über 400 000 Angestellte<br />

erwirtschaften einen Jahresumsatz von 20 Milliarden US-<br />

Dollar; nicht nur im Telephongeschäft- ITT engagiert(e) sich auch<br />

im Hotelgewerbe (Sheraton Hotels), bei der Autovermietung (Avis)<br />

und in anderen Sparten, die mit dem ursprünglichen Unternehmensziel<br />

wenig zu tun haben. Gegründet 1920 durch Sosthenes<br />

Behn, machte ITT von vornherein durch harte Geschäftspraktiken<br />

von sich reden. Kurz nach der Beendigung eines Anti-Trust-Verfahrens<br />

mit nachfolgender Aufteilung des Konzerns machte ITT<br />

Schlagzeilen in aller Welt: Eine geheime Aktennotiz war an die Öffentlichkeit<br />

gelangt, die Zusammenhänge zwischen der für ITT günstigen<br />

Beilegung des Verfahrens und massiver finanzieller Unterstützung<br />

der republikanischen Partei aufzeigten. Zur selben Zeit<br />

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