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stefan m. gergely

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Der Rechercheur wird die selektierten Arbeiten auf den Bildschirm<br />

rufen oder aber den Befehl eingeben, daß sie vom Datenbankanbieter<br />

von Ort und Stelle auf einem Schnelldrucker zu Papier gebracht<br />

werden (dies ist meist billiger, da bei der Übertragung am Bildschirm<br />

hohe Telephonkosten und Gebühren für den Zugriff auf die<br />

Datenbank anfallen).<br />

Wollte der Mediziner dieselbe Aufgabe mit Hilfe einer konventionellen<br />

Bibliothek lösen, müßte er tagelang suchen, und selbst dann<br />

ist es fraglich, ob er ein vollständiges Ergebnis erzielen würde. Die<br />

sogenannte Datenbankrecherche ist also ein sehr wirkungsvolles Instrument,<br />

um aus großen Datenbeständen gezielt Informationen abzurufen.<br />

Sie ist aber nur dann sinnvoll, wenn die Fragen sehr gezielt<br />

formuliert sind. Die eher allgemeinen Fragen »Neue Ergebnisse<br />

zum Thema Krebs« ergibt Zehntausende von Literaturhinweisen -<br />

eine Menge, die kaum zu bearbeiten ist.<br />

Gegenwärtig gibt es bereits Tausende von solchen elektronischen<br />

Bibliotheken, die über die internationalen Netze der Kommunikationstechnik<br />

beinahe von jedem Ort der Welt aus ansprechber sind.<br />

Fast täglich kommen neue Datenbanken hinzu - auch der Zuwachs<br />

an Datenbanken ist lawinenartig. Es bedarf deshalb eigens geschulter<br />

Fachleute, die wissen, mit welcher Fragestellung man zu welcher<br />

Datenbank geht, denn für eine Abfrage gilt das Prinzip »Zeit ist<br />

Geld« - einfache Recherchen kosten je nach System zwischen 50<br />

und 300 DM. Dazu kommt das Problem, daß es häufig beträchtlichen<br />

Geschicks bedarf, um eine Frage richtig zu formulieren. Der<br />

Computer denkt nicht, er zählt nur. Außerdem gibt es weltweit<br />

zahlreiche Informationssupermärkte, die jeweils mehrere Datenbanken<br />

anbieten. Diese sogenannten »Hosts« verstehen nur eine<br />

bestimmte Abfragesprache. Wenn mehrere Hosts kontaktiert werden<br />

sollen, muß der Rechercheur nicht nur mehrere solcher Sprachen<br />

beherrschen, sondern auch weitere Details über den Aufbau<br />

der Datenbanken kennen usw.<br />

Mit anderen Worten, das Auffinden revelanter Information ist<br />

heute bereits zu einer »Wissenschaft« geworden.<br />

Besonderes Interesse finden neuerdings auch Datenbanken im<br />

Rechtswesen. In der Bundesrepublik ergehen pro Jahr 3 Millionen<br />

Gerichtsentscheidungen, außerdem werden in Bund und Ländern<br />

jedes Jahr 300 Gesetze, 900 Rechtsverordnungen und 5 000 Verwaltungsvorschriften<br />

erlassen. Um diese Fülle von Information in<br />

den Griff zu bekommen, begann man im Bundesministerium der<br />

Justiz 1973 mit der Entwicklung und dem Aufbau eines juristischen<br />

Informationssystems (JURIS). Zur Zeit sind an JURIS etwa 60 Be-<br />

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