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stefan m. gergely

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Anteil der Entwicklungsländer an den insgesamt in der Welt ausgegebenen<br />

Mitteln für Wissenschaft und Technik beträgt nur etwa<br />

3%, so wird diese Verschiebung der Wertschöpfung die Kluft zwischen<br />

den Nationen weiter vergrößern.<br />

Dieser Trend wird auch die sozialen Spannungen in den Entwicklungsländern<br />

selbst verschärfen. Dem EDV-Techniker steht der Fellache<br />

gegenüber, der nicht lesen und schreiben kann, dem computerbewaffneten<br />

Verwaltungsbeamten der hungernde Slumbewohner.<br />

»Nutzen die Entwicklungsländer die Informationstechnik als<br />

importierte Großtechnologie, so entziehen sie zum einen ihren Bürgern<br />

die Möglichkeit, sich selbst kognitive Fähigkeiten anzueignen,<br />

die ja dann bereits entbehrlich sind, bevor sie im Volk vermittelt<br />

werden. Damit werden >organische< kulturelle Entwicklungen abgeschnitten«<br />

(Lit. 42). Unter diesen Umständen, meint Klaus Haefner,<br />

sind Verzweiflungstaten der Entwicklungsländer und ihrer<br />

Bürger zunehmend wahrscheinlich.<br />

Ein Embargo sei weder realisierbar, noch würde es an der Situation<br />

Grundlegendes ändern. Es komme vielmehr darauf an, eine dezentrale<br />

Informationstechnik so einzuführen, daß sie an der Basis genutzt<br />

werden kann. Es werde der gemeinsamen Anstrengung der<br />

Industriestaaten und der Entwicklungsländer bedürfen, um die<br />

Entwicklung in diese Richtung zu lenken.<br />

5. Steht »1984« vor der Tür?<br />

Die Mikroelektronik hat sich in Wirtschaft und Gesellschaft bereits<br />

überall eingenistet. Die schleichende Eroberung nahezu sämtlicher<br />

Bereiche unserer Zivilisation ist da und dort ins Bewußtsein der Öffentlichkeit<br />

gedrungen; das wahre Ausmaß der Einflüsse mikroelektronischer<br />

Technik ist den meisten aber nicht voll bewußt - wir<br />

wissen indes instinktiv, daß diese Änderungen schon jetzt tiefgreifend<br />

sind und demnächst noch einschneidender als jetzt ans Tageslicht<br />

treten werden. Daraus entsteht der mehr oder weniger unbewußte<br />

Eindruck, einer Entwicklung ausgesetzt zu sein, die man<br />

nicht im Griff hat. Kein Wunder, daß sich unterschwellig Angst<br />

breitmacht. Unterschwellige Angst vor einer Entwicklung, die wir<br />

nicht mehr steuern können, weil wir weder wissen, wohin wir uns<br />

bewegen, noch den Hebel kennen, der als Steuer wirken könnte;<br />

Angst auch vor einer technischen Entwicklung, deren Eigendynamik<br />

den Menschen zum Sklaven dieser Technik machen könnte,<br />

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