08.02.2013 Aufrufe

stefan m. gergely

stefan m. gergely

stefan m. gergely

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

es mit sich, daß Begriffe wie Minicomputer und Mikrocomputer<br />

einem raschen Bedeutungswandel unterliegen: In den fünfziger<br />

Jahren hatte ein typischer Großcomputer ein Gedächtnis von etwa<br />

16 000 Bits. Ein Mikrocomputer heutigen Datums merkt sich mindestens<br />

genauso viel. Was zu Ende der sechziger Jahre noch ein<br />

Großrechner war, wird heute als Minicomputer bezeichnet. War<br />

früher das zentrale Rechenwerk der teuerste Bestandteil eines Computers,<br />

gehören heute Rechenwerk und Speicher zu den billigeren<br />

Komponenten, während die peripheren Geräte und die Software<br />

den höchsten Kostenanteil ausmachen. Die Begriffe Mainfraime,<br />

Minicomputer und Mikrocomputer sollten wir aus diesen Gründen<br />

nicht als Definitionen mit Bezug auf bestimmte Charakteristika wie<br />

Speicherkapazität oder Schnelligkeit verstehen, sondern als relative<br />

Angaben, die nur für den jeweiligen Stand der Technik gelten. Kein<br />

Wunder auch, daß verschiedene Fachleute unter den zuvor erläuterten<br />

Begriffen Verschiedenes verstehen.<br />

Mancher Leser wird sich wahrscheinlich beim Lesen der letzten Seiten<br />

gefragt haben, wie die Techniker diese stürmische Entwicklung<br />

ermöglicht haben. Der Weg von den vielen Tonnen schweren Computersauriern<br />

aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu programmierbaren<br />

Taschenrechnern, die man tatsächlich in die Tasche stecken<br />

kann, wurde durch die Zusammenarbeit von Spezialisten aus sehr<br />

verschiedenen Fachrichtungen und durch gigantische Investitionen<br />

vor allem der Rüstungsindustrie möglich. Im Zentrum steht dabei<br />

die sogenannte Halbleitertechnik, eine Technik, die ihre Geburtsstunde<br />

mit der Erfindung des Transistors hat. Damit wollen wir uns<br />

im folgenden auseinandersetzen.<br />

10. Was hinter dem Wort »Halbleiter« steckt<br />

»Elektrizität heißt die von Glas, Harz, Schwefel, Schellack und vielen<br />

anderen bekannte Eigenschaft, wenn sie vorher gerieben worden sind,<br />

andere in ihre Nähe gebrachte sehr leichte Körperchen, wie z. B.<br />

Asche, Papierschnitzel, Hirsekörner anzuziehen, kurze Zeit festzuhalten<br />

und dann wieder abzustoßen« (Brockhaus, 1837).<br />

Jedermann kann sich heute mehr oder weniger klar vorstellen, was<br />

mit dem Wort »Elektrizität« gemeint ist, obwohl sie selbst nicht<br />

wahrnehmbar ist, sondern bloß in ihren Wirkungen, etwa dann,<br />

wenn man einen Lichtschalter anknipst oder noch unmittelbarer,<br />

wenn man sich einmal versehentlich elektrisiert. Auch die mit Elek-<br />

73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!