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stefan m. gergely

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Wicklungen Einhalt zu gebieten, immer noch das ehrgeizige Automatisierungsprogramm<br />

der Nippon-Regierung (wenn auch zunehmend<br />

nur halbherzig). Niemand kann jedoch voraussagen, in<br />

welchen Bereichen diejenigen Arbeiter Einsatz finden sollen, die<br />

durch die Leistungen der Computertechnik arbeitslos werden.<br />

Eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit, so meinen manche der<br />

Experten, werde die Probleme des Arbeitsmarktes nicht lösen, da es<br />

sich bei der Arbeitslosigkeit durch Automatisierung um strukturelle<br />

Probleme handle, um Schwierigkeiten jeweils innerhalb eines bestimmten<br />

Industriezweigs. Man könne ja nicht einen Fließbandarbeiter<br />

von heute auf morgen zu einem Beamten oder einem Kellner<br />

umschulen.<br />

Eine andere Anwendung der Mikroelektronik betrifft das Informationswesen.<br />

Weltweit gibt es bereits Tausende elektronischer Informationssammlungen.<br />

Große wissenschaftliche Datenbanken haben<br />

bis zu 5 Millionen Publikationen auszugsweise gespeichert. Diese<br />

sind durch formalisierte Suchsysteme in Sekundenschnelle abrufbar.<br />

Neue Medien wie Bildschirmtext werden es in naher Zukunft<br />

auch dem einfachen Bürger ermöglichen, auf solche elektronische<br />

Datensammlungen zuzugreifen. Information wird somit zu einem<br />

beachtlichen Wirtschaftsfaktor - der Handelswert aller gespeicherten<br />

Informationen wurde 1982 auf 125 Milliarden DM geschätzt.<br />

Diese Computergedächtnisse sind noch aus einem anderen Grund<br />

von Interesse: Sie sind wohl das einzige Mittel, um das explosive<br />

Wachstum des von Menschen produzierten Wissens zu bewältigen.<br />

Jedes Jahr erscheinen auf der Welt 600 000 neue Buchtitel, werden<br />

20 Millionen Zeitschriftenaufsätze veröffentlicht und zahllose Broschüren<br />

und Berichte etc. verfaßt. Kein Wunder, daß angesichts<br />

dieser unkontrollierbaren Produktion von Daten Unsicherheit aufkommt,<br />

welche Information noch Bedeutung habe und welche<br />

nicht. Daher fragen sich viele, was man tun könne, um für den Weg<br />

ins Informationszeitalter gerüstet zu sein. Die Frage zielt auf die<br />

Bereiche Bildung und Ausbildung. Betrachtet man die Lehrpläne in<br />

Schulen und Universität, so läßt sich leicht feststellen, daß Schüler<br />

und Studenten für die Bewältigung der Informationsüberflutung<br />

kaum gerüstet werden. Klaus Haefner, Professor für Computer im<br />

Unterricht an der Universität Bremen, formuliert diesen Zustand<br />

wie folgt: »Das Bildungswesen versäumt es, der breiten Bevölkerung<br />

den Zugang zur Informationstechnik als Basistechnologie der<br />

Zukunft angemessen zu vermitteln. Der unreflektierte Einfluß der<br />

technischen Medien wächst« (Lit. 1). Während sich Wirtschaft, Verwaltung<br />

und Industrie seit Jahren mit Nutzungsmöglichkeiten der<br />

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