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stefan m. gergely

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Computer, Roboter und Neue Medien<br />

erobern die Welt<br />

Es ist soweit. Wir haben Wissenschaft und Technik so vorangetrieben,<br />

daß unsere individuelle und kollektive Existenz in mehrfacher<br />

Hinsicht in Frage gestellt ist: Aus der Kenntnis der Kernspaltung<br />

haben wir ein Arsenal an Atomwaffen geschaffen, welches das<br />

Überleben der Menschheit von dem (möglicherweise durch Computerirrtum<br />

ausgelösten) Druck auf einen Knopf abhängig macht.<br />

Gentechnik und Psychomedizin versetzen uns in die Lage, die Erbmasse<br />

als körperliches und unser Zentralnervensystem als psychisches<br />

Substrat menschlichen Daseins radikal zu beeinflussen. Die<br />

Kinder der Mikroelektronik schließlich fordern unser Selbstverständnis<br />

als Krone der Schöpfung heraus: Wenn es Schachcomputer<br />

gibt, die Experten dieser Disziplin besiegen, wenn mikroprozessorgesteuerte<br />

Werkzeugmaschinen das in Jahren erworbene Können<br />

geschulter Facharbeiter übertreffen und intelligente Roboter<br />

beginnen, unsere geistigen Fähigkeiten in den Schatten zu stellen,<br />

gewinnt Technik eine neue Dimension; aus dem Werkzeug des<br />

Menschen wird eine Herausforderung an den Glauben von der Einzigartigkeit<br />

des Menschen - und in der Folge vielleicht sein anonymer<br />

Diktator. Visionen zeitgenössischer Künstler und Computercollagen<br />

moderner Filmregisseure zeichnen bereits den Kampf<br />

des Menschen gegen übermächtig scheinende Maschinenwesen,<br />

nicht selten als Boten ferner Galaxien personifiziert. Goethes Zauberlehrling<br />

ist heute aktueller denn je.<br />

Atomtechnik, Genmanipulation und Mikroelektronik - ein infernalisches<br />

Trio?<br />

Die möglichen Folgen der nuklearen Rüstung sind uns klar - auch<br />

wenn wir sie gern verdrängen. Der letzte Tag der Menschheit mag<br />

kommen, doch liegt er - zeitlich unbestimmt - in der Zukunft verborgen.<br />

Die mikrotechnische Revolution dagegen findet bereits<br />

statt, hier und heute. Erbgut wird gezielt verändert, Emotionen werden<br />

chemisch unterdrückt. Die Chips schließlich, Bausteine der Mikroelektronik,<br />

erobern Zug um Zug alle Bereiche menschlicher Exi-<br />

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