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stefan m. gergely

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Computerkriminalität<br />

Wie wenig kontrollierbar der Umgang mit EDV-gespeicherten Daten<br />

ist, zeigen dokumentierte Fälle von Computerkriminalität.<br />

L. Benn Lewis, Angestellter einer großen Bank der USA, stellte zwischen<br />

1979 und 1981 gefälschte Wechsel in der Höhe von etwa<br />

50 Millionen DM aus, indem er das Computerprogramm zum<br />

Geldtransfer zwischen den Zweigstellen der Bank geschickt ausnützte.<br />

Um den einseitigen Geldfluß zu kaschieren, erfand Lewis<br />

nicht existierende Kredite. Es dauerte zwei Jahre, bis der Vorgang<br />

entdeckt wurde.<br />

Mit Hilfe eines im Klassenzimmer aufgestellten Computerterminals<br />

gelang es halbwüchsigen Studenten, sich in ein kanadisches Netzwerk<br />

von Datenspeichern einzuschalten. Geld wurde nicht abgehoben,<br />

aber eine große Anzahl von Daten wurden gelöscht.<br />

Mike Hansen, 32, Computerexperte und EDV-Berater, besuchte<br />

eines Tages die Computeranlage einer Bank, für die er zuvor gearbeitet<br />

hatte, und verschaffte sich den Code für den elektronischen<br />

Geldtransfer von einem Bankkonto auf ein anderes und den Code,<br />

der zu telephonischen Anordnungen berechtigte. Wenig später gab<br />

er sich am Telephon als Vizepräsident einer internationalen Firma<br />

aus und verwendete die Codes; um über 20 Millionen DM auf das<br />

Konto eines sowjetischen Diamantenverkäufers bei der Wozchod<br />

Bank in Zürich überweisen zu lassen. Wenig später flog der Computerfachmann<br />

in die Schweiz. Kaum war die Geldsumme dort eingetroffen,<br />

ließ er sich den Gegenwert in Diamanten - insgesamt fast<br />

9 000 Karat - aushändigen. Unbehelligt kehrte Hansen in die Vereinigten<br />

Staaten zurück; er hatte sein Ziel erreicht: Der Beweis war<br />

erbracht, daß das perfekte Computerverbrechen möglich ist. Nun<br />

wandte er sich an einen Rechtsanwalt - Hansen war ursprünglich<br />

nur an diesem Beweis interessiert und beabsichtigte, die Diamanten<br />

an die US-Bank zu retournieren. Der Anwalt allerdings verständigte<br />

das FBI. Dieses mußte feststellen, daß der Betrug bei der<br />

Bank noch gar nicht aufgefallen war. Kurze Zeit später wurde Hansen<br />

verhaftet.<br />

Schätzungen, wieviel Geld auf solche und ähnliche Weise pro Jahr<br />

veruntreut wird, bewegen sich zwischen 200 Millionen und 6 Milliarden<br />

DM pro Jahr allein für die Vereinigten Staaten.<br />

»In den letzten Jahren«, resümiert Ulrich Sieber, Experte für Computerkriminalität<br />

(Lit. 55), »traten vor allem Computermanipulation,<br />

Computerspionage und Softwarediebstahl, Computersabotage,<br />

der sogenannte Zeitdiebstahl sowie das Begehen allgemeiner<br />

, 269

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