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stefan m. gergely

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nigt ist), und je nach der Versuchsanordnung ein unterschiedlich<br />

großer Verstärkungseffekt gegeben ist. Nochmals: Verstärken heißt<br />

im Prinzip nichts anderes, als daß mit einem verhältnismäßig kleinen<br />

Strom ein stärkerer Strom »gesteuert« wird. Auf diesem Prinzip<br />

beruhen zahllose elektrische Geräte.<br />

Beim Radio beispielsweise werden energieschwache elektromagnetische<br />

Wellen empfangen und so verstärkt, daß wir sie als akustische<br />

Schallwellen hören können. Die Vakuumröhren von anno dazumal<br />

bewirkten diese Verstärkung zwar ähnlich wie heute die<br />

Transistoren. Unter Verzicht auf die schon aufgezählten Vorteile<br />

der letzteren wäre aber die Verbreitung von Radio und Fernsehen<br />

nicht möglich gewesen.<br />

Ein anderer Industriezweig wäre überhaupt in den Anfängen stekkengeblieben,<br />

würden wir heute noch mit Röhren arbeiten: die<br />

Computerindustrie. Erinnern wir uns: Das Prinzip des digitalen<br />

Computers besteht darin, in sehr schneller Folge Ja-Nein-Entscheidungen<br />

zu fällen. Die mathematische Entsprechung dieses Prinzips<br />

ist das binäre Zahlensystem, in dem es nur die Symbole 0 und 1<br />

gibt, und in der Technologie entspricht ihm der Schalter, den man<br />

ein- und ausschalten kann. *<br />

Bedenkt man, daß ein einfacher Computer Zehntausende von<br />

Schaltern benötigt, die nach einem vorgegebenen Programm funktionieren<br />

müssen, wird sehr rasch der Aufwand klar, den man in<br />

den Anfängen der Computerära betreiben mußte, als ebendiese<br />

Schalter durch Röhren verwirklicht waren (einer der ersten Computer,<br />

»ENIAC«, enthielt 18 000 Vakuumröhren, 70 000 Widerstände,<br />

6 000 Schalter und wog 30 Tonnen).<br />

Die Computertechniker gehörten daher zu den ersten, die die Entwicklung<br />

der drei Forscher von den Bell Laboratorien aufgriffen,<br />

weil ihnen klar war, daß mit Halbleitern kleinere, verläßlichere und<br />

schnellere Schalter zu erzeugen sein müßten als mit Röhren (siehe<br />

Seite 87). Mindestens ebenso interessiert waren natürlich die Militärs,<br />

die bei der Entwicklung der Halbleitertechnik schon während<br />

des Zweiten Weltkriegs in den Vereinigten Staaten entscheidend<br />

mitgespielt hatten.<br />

Die Stille nach der Ankündigung des Transistorprinzips in der New<br />

York Times 1948 dauerte nicht ewig: 1956 erhielten die drei Bell-<br />

Wissenschafter den Nobelpreis.<br />

Zu Recht, wie wir heute wissen.<br />

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