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stefan m. gergely

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Die ersten praktischen Experimente mit dem Programm erbrachten<br />

überraschende Resultate. Einige Psychiater glaubten im Ernst, das<br />

Programm könne zu einer automatischen Psychotherapie ausgebaut<br />

werden. Weizenbaum: »Wie sieht das Bild aus, daß der Psychiater<br />

von seinem Patienten hat, wenn er als Therapeut sich selbst nicht<br />

als engagiertes menschliches Wesen begreift, das zu heilen versucht,<br />

sondern als jemanden, der Informationen verarbeitet, Regeln befolgt<br />

etc.?« Außerdem zeigte sich, daß Personen, die sich mit Rogers<br />

unterhielten, schnell und instinktiv emotioneile Beziehungen<br />

zum Computer herstellten. »Einmal führte meine Sekretärin eine<br />

Unterhaltung mit ihm; sie hatte seit Monaten meine Arbeit verfolgt<br />

und mußte von daher wissen, daß es sich um ein bloßes Computerprogramm<br />

handelte. Bereits nach wenigen Dialogsätzen bat sie<br />

mich, den Raum zu verlassen. Ein andermal äußerte ich die Absicht,<br />

das System so zu schalten, daß man alle Unterhaltungen<br />

nachher abrufen konnte. Sofort wurde ich mit Vorwürfen überschüttet,<br />

mein Vorschlag laufe darauf hinaus, die intimsten Gedanken<br />

anderer auszuspionieren« (Lit. 6).<br />

Von den Möglichkeiten des Computers beeindruckt, personifizieren<br />

wir ihn. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum viele glauben,<br />

mithilfe von Computern menschliche Probleme lösen zu können.<br />

Wir müssen versuchen, das als Irrtum zu erkennen. Erst dann wäre<br />

der Weg frei für die Entfaltung des Menschen - auf der Basis der<br />

modernen Technik (und nicht als Rückkehr zu Idealen der Vergangenheit).<br />

Damit sind wir bei einem Thema angelangt, das uns im Epilog<br />

noch ausführlich beschäftigen wird. Beginnen wir nun aber die<br />

Reise durch die Welt der Mikroelektronik.<br />

Für die kritische Durchsicht des Manuskripts und wertvolle Anregungen<br />

bin ich Frau Dr. Elisabeth, Herrn Dr. Gerhard und<br />

Dr. Thomas Gergely sowie den Herren Dr. Raoul F. Kneucker,<br />

Dr. Herbert Reiger, Dipl.-Ing. Otto Riedl, Christian Stary und<br />

Univ.-Prof. Dr. Herbert Woidich dankbar. Den Mitarbeitern des<br />

Piper Verlages und der Druckerei Salzer - Ueberreuter danke ich<br />

für die gute Zusammenarbeit bei der unkonventionellen Entstehung<br />

dieses Buches (siehe Seite 133).<br />

Wien, im Juni 1983 Stefan M. Gergely<br />

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