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Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2009 - ETC Graz

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136<br />

kommunalen Wahlrechts für längerfristig aufenthaltsberechtigte<br />

Drittstaatsangehörige auf Bundesebene<br />

auszuarbeiten.<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig<br />

• Es wird empfohlen, die Bedürfnisse von Kin<strong>der</strong>n durch<br />

kin<strong>der</strong>gerechte rechtliche Rahmenbedingungen im<br />

Bereich des Bau-, Anlagen- und Wohnbauför<strong>der</strong>ungsrechtes<br />

zu berücksichtigen. Dabei könnte Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen direkt o<strong>der</strong> indirekt Parteistellung eingeräumt<br />

werden, wie in Artikel 12 KRK festgelegt. Eine<br />

Stärkung des Kin<strong>der</strong>parlaments wird empfohlen.<br />

Umsetzungshorizont: kurz-/mittelfristig<br />

• Für Jugendliche muss mehr Freiraum geschaffen werden.<br />

Dabei ist die Jugendbeteiligung bei <strong>der</strong> Planung sicherzustellen.<br />

Es werden daher flächendeckende (mobile<br />

o<strong>der</strong> stationäre) Angebote <strong>der</strong> Offenen Jugendarbeit<br />

mit guten Schnittstellen und Kooperationen zu Jugendwohlfahrtsangeboten<br />

und an<strong>der</strong>en Bereichen, die Jugendliche<br />

betreffen (z. B. Ausbildung, Arbeit), empfohlen.<br />

Die in <strong>der</strong> Erstellung des Leitbildes <strong>der</strong> Offenen<br />

Jugendarbeit in <strong>Graz</strong> festgestellten (Ausstattungs-)Mängel<br />

sind zu beheben. Die Bedürfnisse von Mädchen sollen<br />

verstärkt wahrgenommen und berücksichtigt werden.<br />

Ein Mädchenzentrum soll eingerichtet werden.<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig<br />

• Im Sinne <strong>der</strong> allgemeinen Empfehlung, betreffend die Orientierung<br />

an politischer Arbeit mit den Betroffenen anstatt<br />

einer Orientierung an einer Arbeit für die Betroffenen wird<br />

die Einbeziehung, Anhörung und Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Anliegen von Erwerbsarbeitslosen, im beson<strong>der</strong>en des<br />

Vereins AMSEL, seitens <strong>der</strong> <strong>Graz</strong>er und steirischen AMS-<br />

Leitung bzw. <strong>der</strong> städtischen und Landeseinrichtungen<br />

(<strong>Stadt</strong>- und Landesräte) für Soziales empfohlen.<br />

Umsetzungshorizont: mittelfristig<br />

• <strong>Der</strong> Menschenrechtsbeirat empfiehlt, insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Demonstrationen und Kundgebungen politischen Inhalts,<br />

die Menschenrechtskommission rechtzeitig zu informieren.<br />

Die Sicherheitsdirektion wird ersucht, bei <strong>der</strong>artigen<br />

Anlässen auch VertreterInnen des Menschenrechtsbeirates<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> zur Beobachtung einzuladen.<br />

Umsetzungshorizont: permanent<br />

Recht auf soziale Sicherheit<br />

• Es sollten Versorgungsmöglichkeiten für sozial schwache<br />

Familien eingerichtet bzw. verbessert werden. Die bestehenden<br />

Einrichtungen zielen in erster Linie auf Einzelpersonen<br />

in Notlagen ab. <strong>Der</strong> Bericht zeigt jedoch, dass<br />

Familien bzw. Alleinerziehende mit Kin<strong>der</strong>n immer häufiger<br />

in die Lage kommen, <strong>der</strong>artige Unterstützungen in<br />

Anspruch nehmen zu müssen.<br />

Umsetzungshorizont: kurz-/mittelfristig<br />

9. Empfehlungen des Menschenrechtsbeirates<br />

• Neben <strong>der</strong> Vorbeugung von Armut durch Aus- und Weiterbildung,<br />

beson<strong>der</strong>s von ungelernten Arbeitskräften,<br />

liegt das größte Potenzial zur Armutsvermin<strong>der</strong>ung in<br />

<strong>der</strong> Schaffung, För<strong>der</strong>ung und Sicherung von Vollzeitbeschäftigung,<br />

da die Armutsgefährdungsquote von Vollzeitbeschäftigten<br />

mit 6 % am niedrigsten liegt.<br />

Umsetzungshorizont: permanent<br />

• Maßnahmen zur Reduktion von unfreiwilligen Teilzeitarbeitsverhältnissen,<br />

welche die ausreichende Existenzsicherung<br />

nicht ermöglichen, müssen ergriffen werden.<br />

Diese prekären Arbeitsverhältnisse bestehen in <strong>der</strong><br />

überwiegenden Zahl bei <strong>der</strong> Zielgruppe Frauen.<br />

Umsetzungshorizont: kurz-/mittelfristig<br />

• Es wird empfohlen, dass die <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> als Menschenrechtsstadt<br />

die Aspekte einer gerechten und<br />

existenzsichernden Einkommens- und Sozialpolitik in<br />

allen politischen Gremien einmahnt (Beschluss eines<br />

existenzsichernden, bedarfsorientierten Grundeinkommens,<br />

Anhebung des Arbeitslosengeldes etc.).<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig und permanent<br />

• Eine Versachlichung <strong>der</strong> Debatte zur Nutzung von Sozialleistungen<br />

wird empfohlen. <strong>Der</strong> so genannte „Sozialschmarotzer-<br />

und Sozialbetrugsdiskurs“ sollte in dieser<br />

Diskussion vermieden werden, da dadurch Sündenböcke<br />

und Stigmatisierungen entstehen. Es empfiehlt<br />

sich also die Wahl eines sachlich-argumentativen Diskussionsstils.<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig und permanent<br />

• Insgesamt empfiehlt <strong>der</strong> Menschenrechtsbeirat die<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Handlungsmaßnahmen aus dem <strong>Graz</strong>er<br />

Armutsbericht und dessen Aktionsprogramm.<br />

Umsetzungshorizont: kurz-/mittelfristig<br />

Recht auf Arbeit, gleichen Lohn, Recht auf<br />

bezahlten, regelmäßigen Urlaub und Begrenzung<br />

<strong>der</strong> Arbeitszeit<br />

• Es wird empfohlen, die Einstellungspolitik <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

<strong>der</strong>art zu gestalten, dass <strong>der</strong> Anteil an MigrantInnen<br />

auf allen Ebenen und in allen Bereichen<br />

erhöht und gezielt Bewerbungs-, Qualifikations- und<br />

Einstellungshemmnisse abgebaut werden. Dabei ist zu<br />

berücksichtigen, dass es <strong>der</strong>zeit wohl ein Bekenntnis<br />

zur interkulturellen Öffnung gibt, mangels Ausschreibungen<br />

und Neueinstellungsrestriktionen aus wirtschaftlichen<br />

Gründen diese Öffnung jedoch nicht im<br />

notwendigen Ausmaß verwirklicht werden kann. Die<br />

Wie<strong>der</strong>besetzung <strong>der</strong> Stelle im Integrationsreferat mit<br />

einer Person mit Migrationshintergrund (laut Gemein<strong>der</strong>atsbeschluss)<br />

wird empfohlen.<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig

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