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Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2009 - ETC Graz

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7.1 Kin<strong>der</strong>rechte in <strong>Graz</strong><br />

Anfragen:<br />

- Warum gibt es auf vielen <strong>Graz</strong>er Spielplätzen und in<br />

Parks keine WCs?<br />

- Höhere Frequenz und längere Ausleihzeiten beim Bücherbus:<br />

Konnte ein zweiter Fahrer o<strong>der</strong> Fahrerin aufgenommen<br />

werden?<br />

- Warum wurden die GVB-Karten teurer?<br />

Anliegen:<br />

- Wir hätten in <strong>der</strong> Innenstadt gern ein Fahrverbot für<br />

alle Autos.<br />

- Wir hätten gern in <strong>Graz</strong> mobile Fahrradübungsplätze<br />

(Bsp.: in Siedlungen, ORF-Parkplatz, Citypark).<br />

- Mehr Wohnstraßen in <strong>Graz</strong> (Bsp: Andritz - Puchleitnerweg,<br />

Eggenberg - Eppensteinerweg, Grimmgasse,<br />

Nähe Fröbelpark)<br />

- Öffentliche Plätze sollen bunter gestaltet werden mit<br />

stadtgerechten Spielgeräten (Tummelplatz, Karmeliterplatz,<br />

Mariahilferplatz, Hauptplatz).<br />

- Graffitiwände für jede/n nutzbar<br />

- Anti-Aggressionszonen<br />

- Grünflächen in <strong>Graz</strong> erhalten (Bereich Lilienthalgasse)<br />

- Kin<strong>der</strong>café (kin<strong>der</strong>gerechte Räume in Jugendzentren)<br />

- Mehr Flächen zum Spielen in Wohnsiedlungen (für ältere<br />

Kin<strong>der</strong>), gekoppelt an die Wohnbauför<strong>der</strong>ung des<br />

Landes Steiermark<br />

Nicht eingebracht wurden folgende Punkte:<br />

- Tierpark mit einheimischen Tieren<br />

- Mehr Raum für ältere Kin<strong>der</strong> und Jugendliche (gegen<br />

Langeweile und Vandalismus – weniger Zerstörung auf<br />

Kin<strong>der</strong>spielplätzen)<br />

Ein guter Teil des Lebens von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

spielt sich im öffentlichen Raum ab. Vom Schulweg<br />

über die Wege zu Freizeitprogrammen (z. B. Musik,<br />

Sport etc.) bis zum Ausgehen in warmen Sommernächten<br />

– Kin<strong>der</strong> und Jugendliche sind immer in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>.<br />

Wahrgenommen werden sie meist nur am Rand o<strong>der</strong><br />

wenn sie den <strong>Stadt</strong>raum ungebührlich nützen (trinken<br />

im <strong>Stadt</strong>park, am Brunnen sitzen, Moped fahren, Wände<br />

bemalen, Musik machen, auf Bäume klettern etc.).<br />

Dennoch sind sie eigentlich gleichberechtigte <strong>Stadt</strong>bürgerInnen,<br />

die sich saubere, gepflegte und sichere Nutzungsräume<br />

wünschen, wie aus den Anliegen des Kin<strong>der</strong>parlaments<br />

klar ersichtlich ist. Die natürlichen Feinde<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sind im Verkehr die viel stärkeren Autos und<br />

auf den Freizeitflächen Hunde, Jugendliche und Erwachsene<br />

..., und das Magistrat soll darauf achten, dass die<br />

Reviere „sauber gehalten bleiben“. Natürlich unmöglich<br />

für eine <strong>Stadt</strong>verwaltung – aber ein freundlich und un-<br />

missverständlich formuliertes Anliegen einer von <strong>Graz</strong><br />

geför<strong>der</strong>ten „BürgerInnenbewegung“.<br />

99<br />

Die Wünsche <strong>der</strong> Jugendlichen sind durch die Individualität<br />

<strong>der</strong> Szenen sowie <strong>der</strong> verschiedenen Alters- bzw.<br />

Interessensgruppen weniger leicht zusammenzufassen<br />

und treffsicher zu formulieren. Exemplarisch sind aber<br />

die Anliegen aus „elf/18 – Jugendstudie“ des Instituts<br />

für Jugendkultur und Kulturvermittlung (2007):<br />

Defizite im Freizeitbereich – Wunschliste <strong>der</strong> mit<br />

dem Freizeitangebot Nicht-Zufriedenen 409<br />

- Angebote im Sportbereich (45 %)<br />

- Informelle Treffpunkte (15 %)<br />

- Discos/Clubs (9 %)<br />

- Angebote im Musikbereich (8 %)<br />

- Szene-Treffs (5 %)<br />

- Freizeitangebote allgemein: themenspezifisch nicht<br />

eingegrenzt (5 %)<br />

- Kino (4 %)<br />

- Angebote im Bereich „Neue Medien“ (2 %)<br />

- Shopping-Möglichkeiten (0 %)<br />

- Verbesserung <strong>der</strong> Mobilität (1 %)<br />

- Sonstiges (7,5 %)<br />

Sport, Musik und Treffpunkte, um gemeinsam diesen<br />

Interessen ungestört und nicht-störend nachgehen zu<br />

können, könnten als elementare Bedürfnisse von jungen<br />

<strong>Graz</strong>erInnen kommentiert werden. Nicht alles ist für<br />

eine <strong>Stadt</strong>verwaltung machbar, aber einiges ist gut umsetzbar.<br />

Drei Projekte <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> sind hier neben <strong>der</strong> Aufrechterhaltung<br />

<strong>der</strong> Jugendzentren beson<strong>der</strong>s erwähnenswert:<br />

Spielplatzbetreuung, die schon seit Jahren den Sommer<br />

auf <strong>Graz</strong>er Freizeitanlagen belebt.<br />

Points4Action: Für soziales Engagement gibt’s Gutscheine<br />

– das wird schon seit Jahren gut angenommen<br />

und wird wohl fortgeführt werden.<br />

Die geplante Jugendbeteiligung (mit ihrem eigenen<br />

Projektfonds) ist wirklich innovativ und wird hoffentlich<br />

zu einer mo<strong>der</strong>nen Form jugendlicher Beteiligung im<br />

<strong>Stadt</strong>(entwicklungs)geschehen führen.<br />

Empfehlungen<br />

- Die Empfehlungen des <strong>Menschenrechtsbericht</strong>s gelten<br />

aber trotzdem weiterhin:<br />

Empfehlung des MRB Kap. 5.3.4: Recht auf angemessene<br />

Lebensführung - <strong>Stadt</strong>planung:<br />

409 Institut für Jugendkulturforschung (2007): „elf/18 – die Jugendstudie“; Welle 2, rep. für 11- bis 18-Jährige, n=880; Angaben in Prozent für „Großstadt“.

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