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Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2009 - ETC Graz

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34 4.2 Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, Verbot <strong>der</strong> Sklaverei, Verbot <strong>der</strong> Folter<br />

4.2 Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit (Artikel 3<br />

AEMR), Verbot <strong>der</strong> Sklaverei (Artikel 4 AEMR),<br />

Verbot <strong>der</strong> Folter (Artikel 5 AEMR)<br />

Artikel 3 AEMR<br />

Je<strong>der</strong> hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit <strong>der</strong> Person.<br />

Artikel 4 AEMR<br />

Niemand darf in Sklaverei o<strong>der</strong> Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen ihren<br />

Formen verboten.<br />

Artikel 5 AEMR<br />

Niemand darf <strong>der</strong> Folter o<strong>der</strong> grausamer, unmenschlicher o<strong>der</strong> erniedrigen<strong>der</strong> Behandlung o<strong>der</strong> Strafe unterworfen<br />

werden.<br />

4.2.1 Gewalt und Sicherheit im öffentlichen Raum<br />

Daten und Fakten<br />

Gemäß Verfassungsschutzbericht bzw. Kriminialstatistiken<br />

des Innenministeriums o<strong>der</strong> weltweiter Gewaltstatistiken<br />

zählt <strong>Graz</strong> im Vergleich zu Städten in an<strong>der</strong>en<br />

Weltgegenden zu den relativ verbrechens- und<br />

gewaltarmen Städten. 54 Die Bundespolizeidirektion <strong>Graz</strong><br />

spricht nach wie vor von einer stabilen Sicherheitslage<br />

und entsprechend gutem Sicherheitsgefühl innerhalb<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung. Es wird aber auch angemerkt, dass<br />

durch gezielte Pressemitteilungen das Unsicherheitsgefühl<br />

geschürt wird. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für bestimmte<br />

Orte, die zu „Hochburgen <strong>der</strong> Kriminalität“ (wie <strong>Stadt</strong>park,<br />

mehrere öffentliche Plätze hinsichtlich Suchtmittelkriminalität,<br />

etc.) hochstilisiert wurden und werden. 55<br />

Daten zur Bewertung <strong>der</strong> Sicherheitssituation in <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> liefert die LQI-Befragung 56 (Lebensqualitätindex)<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong>, die im Zeitraum Oktober 2008<br />

bis Juli <strong>2009</strong> basierend auf einer repräsentativen Stichprobe<br />

durchgeführt wurde. Die Auswertungen ergaben,<br />

dass immerhin 66% <strong>der</strong> befragten BürgerInnen mit <strong>der</strong><br />

Sicherheit im öffentlichen Raum bei Tageslicht zufrieden<br />

sind. Das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum sinkt<br />

allerdings erheblich bei Dunkelheit. Hier herrscht gemäß<br />

Auswertung <strong>der</strong> größte Handlungsbedarf: Nur 36% <strong>der</strong><br />

Befragten fühlen sich in <strong>der</strong> Nacht auf öffentlichen Straßen<br />

und Plätzen sicher. Die „eigenen vier Wände“ werden<br />

jedenfalls als sicherer eingestuft. Immerhin 70%<br />

sind mit dem Vertrauensverhältnis zur Nachbarschaft<br />

zufrieden. Allgemein ist festzustellen, dass <strong>der</strong> Zufriedenheitswert<br />

zur Sicherheitssituation in <strong>Graz</strong> bei 2,43<br />

(Schulnotensystem 1-5) liegt. Die Zufriedenheit mit unterschiedlichen<br />

Sicherheitsaspekten wurde auch auf Bezirksebene<br />

analysiert. Im Bezirksvergleich herrscht in<br />

Puntigam <strong>der</strong> größte Handlungsbedarf. Hier sinkt das<br />

Sicherheitsgefühl in <strong>der</strong> Dunkelheit unter den städtischen<br />

Gesamtdurchschnittwert um 10 Prozentpunkte.<br />

Lediglich 26% <strong>der</strong> in Puntigam Befragten fühlen sich<br />

in <strong>der</strong> Dunkelheit sicher. Dies korreliert positiv mit <strong>der</strong><br />

Frage nach <strong>der</strong> Zufriedenheit betreffend die Nähe von<br />

Einsatzkräften. Mit knapp 42% liegt die Zufriedenheit<br />

um 17 Prozentpunkte auffällig unter dem Durchschnittswert.<br />

In den sogenannten „Brennpunktbezirken“ Lend,<br />

Gries und Jakomini herrscht vergleichsweise mäßiger<br />

Handlungsbedarf. Bei genauerer Betrachtung <strong>der</strong> Bezirksebene<br />

zeigt sich, dass z.B. im Bezirk Gries das subjektive<br />

Sicherheitsgefühl durch die höhere Zufriedenheit<br />

(62,48%) betreffend die Nähe von Einsatzkräften aufgewertet<br />

wird, trotz desselben Unsicherheitsgefühls in<br />

<strong>der</strong> Dunkelheit wie in Puntigam (26%). 57<br />

Wie <strong>der</strong> Tabelle 3 zu entnehmen ist, ist im Jahresvergleich<br />

im Jahr <strong>2009</strong> gegenüber dem Vorjahr eine leichte<br />

Zunahme <strong>der</strong> angezeigten strafbaren Handlungen zu<br />

verzeichnen. Die Aufklärungsrate <strong>der</strong> bekannt gewordenen<br />

Fälle lag im Jahr <strong>2009</strong> bei insgesamt 33%. Innerhalb<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Delikte ist die Rate <strong>der</strong><br />

54 Vgl. ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus, Beitrag zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong>. – 55 Vgl. Mail <strong>der</strong> Bundespolizeidirektion <strong>Graz</strong> vom 17.08.2010, Polizeidirektor<br />

Dr. Gerhard Lecker, Ergänzung zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong> auf Anfrage <strong>der</strong> Geschäftsstelle vom 11.08.2010 – 56 Die LQI ist eine Umfrage unter <strong>der</strong> <strong>Graz</strong>er Bevölkerung,<br />

die die Lebensqualität in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und das subjektive Wohlbefinden erhebt. Befragt wurden im Zeitraum von 27. Oktober 2008 bis 7. Juli <strong>2009</strong> knapp 8.000 Personen.<br />

Die Ergebnisse zur LQI-Befragung 2008/<strong>2009</strong> sind online verfügbar unter http://www1.graz.at/Statistik/LQI_<strong>2009</strong>/00%20<strong>Graz</strong>%20PDF.pdf. – 57 Vgl. LQI-≠Befragung <strong>2009</strong>,<br />

Ergebnisse Gries und Puntigam, online verfügbar unter http://www1.graz.at/statistik/lqi_<strong>2009</strong>/LQI.pdf (18.08.2010)

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