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Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2009 - ETC Graz

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für „Multiproblemfamilien“, aktive Informationsweitergabe<br />

und Vernetzung, etwa bei Übersiedelungen <strong>der</strong><br />

Familien in an<strong>der</strong>e Bezirke o<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>, etc.).<br />

Umsetzungshorizont: kurz-/mittelfristig<br />

• Auch wenn die Kosten für die Jugendwohlfahrt durch<br />

das geplante Bundes-Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfegesetz für<br />

<strong>Graz</strong> und die Steiermark steigen würden, sollte dieser Gesetzesentwurf<br />

angenommen und umgesetzt werden.<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig<br />

• <strong>Der</strong> Ausbau von Schulsozialprojekten wird empfohlen,<br />

um Kin<strong>der</strong>n die Chance zu geben, mehr soziales<br />

Lernen, mehr geför<strong>der</strong>ten Freiraum, mehr begleitete<br />

Nachmittagszeit, mehr Miteinan<strong>der</strong> erleben zu dürfen.<br />

Dies sollte zum Wohle <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen in<br />

allen <strong>Stadt</strong>teilen möglich sein.<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig<br />

• Auch im Schulwesen wird <strong>der</strong> Umstieg auf das Diversity-Management-Prinzip<br />

dringend empfohlen.<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig<br />

• Für asylsuchende Kin<strong>der</strong> und Jugendliche ist sicherzustellen,<br />

- dass es für alle BewerberInnen eine Unterkunft und<br />

eine ausreichende Anzahl an BetreuerInnen gibt,<br />

- dass unbegleiteten und getrennten asylsuchenden<br />

Kin<strong>der</strong>n sprachkundige BetreuerInnen beigestellt<br />

werden,<br />

- dass unbegleitete min<strong>der</strong>jährige Flüchtlinge (UMF)<br />

nicht mehr in Erwachsenen-Unterkünften untergebracht<br />

werden,<br />

- dass alle Befragungen von professionell ausgebildetem<br />

Personal durchgeführt werden,<br />

- dass die Unterbringung dem Entwicklungsstand<br />

entsprechend ist,<br />

- dass Deportationen vermieden werden und die<br />

Schubhaftmöglichkeit abgeschafft wird,<br />

- dass die örtliche Jugendwohlfahrt in jedem Fall für<br />

jeden UMF zuständig ist und<br />

- dass das Arbeitsverbot für junge Flüchtlinge aufgehoben<br />

wird.<br />

Umsetzungshorizont: kurz-/mittelfristig<br />

• Familien mit behin<strong>der</strong>ten und chronisch kranken Kin<strong>der</strong>n<br />

werden immer noch nicht ausreichend unterstützt. Es<br />

wird empfohlen, die Defizite bei angemessener Entlastung,<br />

umfassen<strong>der</strong> Information, Beratung, begleitenden<br />

Hilfen und respektvollem Entgegenkommen gegenüber<br />

Kin<strong>der</strong>n und pflegenden Eltern aufzuheben.<br />

Umsetzungshorizont: mittelfristig<br />

• Bei <strong>der</strong> Planung und Finanzierung von unterstützenden<br />

Maßnahmen (z. B. Frühför<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung)<br />

werden Kin<strong>der</strong> und Jugendliche noch im-<br />

9. Empfehlungen des Menschenrechtsbeirates<br />

mer nicht als (verletzliche) Träger von Rechten gesehen.<br />

Gerade gegenüber Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

sollten Organisationen im Gesundheits- und<br />

Bildungswesen für eine zeitgemäße inklusive Haltung<br />

und kompetente MitarbeiterInnen sorgen.<br />

Umsetzungshorizont: mittelfristig<br />

• Im Gesundheitsbereich werden folgende Maßnahmen<br />

empfohlen:<br />

- Eine Verlängerung <strong>der</strong> Mutter-Kind-Pass-Untersuchung<br />

mit einer längeren Begleitung junger Familien durch<br />

Gesundheitsamt und Jugendwohlfahrt<br />

- Reduktion hoher Umweltbelastungen (Verkehr, Lärm,<br />

Feinstaub, ...), um kranke Kin<strong>der</strong> zu vermeiden<br />

- Bewegungsmöglichkeiten im Freien schaffen – auch in<br />

stark verbauten <strong>Stadt</strong>gebieten<br />

- Einführung von verbesserten Bewegungsmöglichkeiten<br />

und -angeboten (in Schule und Freizeit), um den<br />

zunehmenden Haltungsschäden (auch unter Kin<strong>der</strong>n/<br />

Jugendlichen) besser entgegenwirken zu können<br />

- Medizinische Heil- und Hilfsmittel sollten leistbar sein.<br />

Lei<strong>der</strong> werden z. B. Zahnspangen, etc. von <strong>der</strong> Krankenkasse<br />

nur mehr (teil)finanziert – das hin<strong>der</strong>t viele Menschen,<br />

diese Mittel anzuwenden. Die späteren Folgen<br />

sind schmerzhaft und teu(r)er.<br />

- Kin<strong>der</strong>/Jugendliche, die nicht leicht betreubar sind,<br />

sollten adäquat untergebracht und therapeutisch begleitet<br />

werden, die sofortige Weitergabe an die Kin<strong>der</strong>-/<br />

Jugendpsychosomatik o<strong>der</strong> an die Kin<strong>der</strong>klinik in <strong>der</strong><br />

Sigmund-Freud-Klinik ist nicht immer die optimale Therapie.<br />

Umsetzungshorizont: mittelfristig<br />

• Im Zusammenhang mit den sich än<strong>der</strong>nden Arbeitszeitmodellen<br />

und Familienstrukturen wird empfohlen,<br />

dass sich <strong>Graz</strong>er Bildungsträger über die Modelle <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>betreuung in Bezug auf Öffnungszeiten, Gruppengrößen,<br />

Betreuungsdichte, Personalkompetenzen,<br />

Qualitätskriterien, Bildungs- und Betreuungskonzepte,<br />

Bildungs- und Freizeitmix Gedanken machen und neue<br />

Wege einschlagen.<br />

Umsetzungshorizont: kurz-/mittelfristig<br />

• Es wird empfohlen, die Anliegen des Kin<strong>der</strong>Parlaments<br />

zu berücksichtigen (siehe Protokoll Vollversammlung<br />

15. Juni 2010) und dadurch eine weitere Stärkung des<br />

Kin<strong>der</strong>parlaments zu erwirken.<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig<br />

• Die Empfehlungen des Auschusses für die Rechte des<br />

Kundes sollen umgesetzt werden:<br />

- Es wird empfohlen, dass <strong>der</strong> Vertragsstaat sein Ziel<br />

weiter verfolgt, die Bestimmungen und Grundsätze<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>rechtskonvention Erwachsenen und Kin-

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