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Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2009 - ETC Graz

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7.1 Kin<strong>der</strong>rechte in <strong>Graz</strong><br />

- ein Informations-, Begleit- und Übergabesystem an <strong>der</strong><br />

Schnittstelle Jugendwohlfahrt – Schule, das frühzeitig<br />

aktiviert wird, gesichert übergibt und langfristig begleitet<br />

und von beiden Seiten wohlwollend getragen wird<br />

- ausgebauter Journaldienst <strong>der</strong> Jugendwohlfahrt bzw.<br />

‚Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit’ 348<br />

„Im Jahr <strong>2009</strong> war festzustellen, dass steiermarkweit<br />

die stationären Unterbringungsmöglichkeiten voll ausgelastet<br />

und auch die Pflegeplatzkapazitäten nahezu<br />

erschöpft sind. Engpässe wurden ebenso bei <strong>der</strong> Krisenunterbringung<br />

und bei Anschlussbetreuungsmöglichkeiten<br />

nach stationären Aufenthalten – beson<strong>der</strong>s<br />

bei Kin<strong>der</strong>n/Jugendlichen mit Traumatisierungen und/<br />

o<strong>der</strong> mit psychiatrischem Hintergrund – festgestellt.<br />

Empfehlungen<br />

- Zur Abfe<strong>der</strong>ung von Spitzenphasen – und zur Vermeidung<br />

von Kosten durch teure Unterbringungen in<br />

Nachbarbundeslän<strong>der</strong>n – sollte das Gesamtangebot<br />

an (Krisen-)Pflegeplätzen und Unterbringungsmöglichkeiten<br />

für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche in <strong>Graz</strong> (bzw. <strong>der</strong> Steiermark)<br />

erhöht werden. Dazu gehört die Ausweitung von<br />

Unterbringungsinstitutionen, die fachkompetente und<br />

personelle Ressourcen für eine Unterbringung, Begleitung<br />

und Betreuung (lang- und kurzfristig) von ‚Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen mit speziellem Betreuungsbedarf’ zur<br />

Verfügung stellen können. Die Unterbringungssituation<br />

muss beson<strong>der</strong>s im Hinblick auf Kin<strong>der</strong>/Jugendliche, die<br />

als ‚unbetreubar’ gelten 349 , aus- und eingerichtet sein.“ 350<br />

Recht auf soziale Sicherheit<br />

Artikel 6: Das Recht des Kindes auf (Über-)Leben<br />

Es sollten Versorgungsmöglichkeiten für sozial schwache<br />

Familien eingerichtet bzw. verbessert werden. Die bestehenden<br />

Einrichtungen zielen in erster Linie auf Einzelpersonen<br />

in Notlagen ab. <strong>Der</strong> Bericht zeigt jedoch, dass<br />

Familien bzw. Alleinerziehende mit Kin<strong>der</strong>n immer häu-<br />

figer in die Lage kommen, <strong>der</strong>artige Unterstützungen in<br />

Anspruch nehmen zu müssen. 351<br />

85<br />

Im <strong>Graz</strong>er Aktionsprogramm gegen Armut 352 wird die<br />

aktuelle Situation für armutsgefährdete o<strong>der</strong> in Armut<br />

lebende Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien ausführlich<br />

dargestellt. Die möglichen Gegenmaßnahmen, die im<br />

<strong>Graz</strong>er Aktionsprogramm empfohlen werden, sollten<br />

unbedingt in einen kin<strong>der</strong>- und jugendpolitischen Maßnahmenkatalog<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> aufgenommen werden.<br />

Wesentlich erscheint im Zusammenhang mit Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen, die in Armut bzw. armutsgefährdet<br />

leben, <strong>der</strong> Hinweis auf drei langfristige und damit politikbestimmende<br />

Fakten:<br />

Armut ist nicht „weiblich“, „erblich“ UND „jung“.<br />

Armut diskriminiert und reduziert Chancen.<br />

Armut beeinträchtigt die Gesundheit und die Bildung.<br />

Empfehlungen<br />

- Wenn <strong>Graz</strong>er Kin<strong>der</strong> nicht das Nachsehen haben sollen,<br />

dann muss umfassende Armutsverhin<strong>der</strong>ung (individuell,<br />

sozial-räumlich, interdisziplinär und ressortübergreifend,<br />

...) einen prominenten Platz in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>politik erhalten.<br />

- Empfehlung MRB 2007 Kap 5.1: Recht auf soziale Sicherheit:<br />

Es sollten Versorgungsmöglichkeiten für sozial<br />

schwache Familien eingerichtet bzw. verbessert<br />

werden. Die bestehenden Einrichtungen zielen in erster<br />

Linie auf Einzelpersonen in Notlagen ab. <strong>Der</strong> Bericht<br />

zeigt jedoch, dass Familien bzw. Alleinerziehende<br />

mit Kin<strong>der</strong>n immer häufiger in die Lage kommen, <strong>der</strong>artige<br />

Unterstützungen in Anspruch nehmen zu müssen.<br />

- Empfehlung MRB 2007 Kap 5.2: ... Zur Verringerung<br />

<strong>der</strong> Armutsgefährdung wird empfohlen, Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse<br />

für beson<strong>der</strong>s von Armut betroffene<br />

o<strong>der</strong> gefährdete Gruppen zu för<strong>der</strong>n und zu<br />

sichern.<br />

- Empfehlung MRB 2007 Kap 7.1: ... Neben <strong>der</strong> Vorbeugung<br />

von Armut durch Aus- und Weiterbildung, beson<strong>der</strong>s<br />

von ungelernten Arbeitskräften, liegt das größte<br />

Potenzial zur Armutsvermin<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Schaffung,<br />

Einschränkungen im Bereich <strong>der</strong> Jugendwohlfahrtsangebote<br />

sollten unbedingt vermieden und <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> nötigen Ressourcen für ein umfassendes Jugendwohlfahrtsangebot<br />

budgetär eingeplant werden.<br />

348 siehe u. a. Steirischer Jugendwohlfahrtsplan 2005. Sozialressort des Landes Steiermark. <strong>Graz</strong>, 2005. – 349 siehe u. a. Steirischer Jugendwohlfahrtsplan 2005. Sozialressort<br />

des Landes Steiermark. <strong>Graz</strong>, 2005. (Seite 39). http://www.soziales.steiermark.at/cms/beitrag/10175548/5352/. – 350 Kin<strong>der</strong>rechte in <strong>der</strong> Steiermark <strong>2009</strong>. Eine<br />

Darstellung des aktuellen Status aus Sicht <strong>der</strong> psycho-sozialen Praxis. Alternativbericht zur UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Kapitel 5.6. (Seite 80). Herausgeberin:<br />

Kin<strong>der</strong>büro Steiermark, <strong>Graz</strong>, <strong>2009</strong>. – 351 <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong>. <strong>2009</strong>. Kapitel 6.2. Beson<strong>der</strong>e Empfehlungen (Seite 55). Herausgeber: Geschäftsstelle des<br />

Menschenrechtsbeirats <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong>. Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie. <strong>Graz</strong>. – 352 <strong>Graz</strong>er Aktionsprogramm gegen<br />

Armut, <strong>Graz</strong> <strong>2009</strong>. Herausgeberin: <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> Sozialamt in Kooperation mit dem Verein ERfA, <strong>Graz</strong>, <strong>2009</strong>. – 353 <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong>. 2007. Kapitel 5.1, 5.2,<br />

7.1: Beson<strong>der</strong>e Empfehlungen (Seiten 85, 86). Herausgeber: Geschäftsstelle des Menschenrechtsbeirat <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong>, Europäisches Trainings– und Forschungszentrum für<br />

Menschenrechte und Demokratie. <strong>Graz</strong>.

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