Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2009 - ETC Graz
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4.4 Schutz <strong>der</strong> Privatsphäre, Recht auf Eigentum<br />
Frauen<br />
Die Wartezeiten für eine Rechtsberatung beim<br />
Frauenservice sind nach wie vor zu lang.<br />
Daten und Fakten<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurden im Frauenservice 1.359 Klientinnen<br />
beraten. 104<br />
Probleme und Defizite<br />
Die Wartezeiten für eine Rechtsberatung beim Frauenservice<br />
sind nach wie vor zu lang. 105<br />
Gute Praxis<br />
Seit dem Jahr <strong>2009</strong> können die Klientinnen im Frauenservice<br />
auch Dolmetscherinnen kostenlos in Anspruch<br />
nehmen. Dem anhaltend großen Bedarf an rechtlicher<br />
Information und Beratung wurde durch die Einführung<br />
<strong>der</strong> „Sprechstunde“ Rechnung getragen: Für kürzere<br />
o<strong>der</strong> sehr dringliche Anliegen können Frauen am Freitag<br />
zwischen 9 und 11Uhr ohne Anmeldung Rechtsberatung<br />
erhalten. 106<br />
4.4 Schutz <strong>der</strong> Privatsphäre (Artikel 12 AEMR), Recht<br />
auf Eigentum (Artikel 17 AEMR)<br />
Artikel 12 AEMR<br />
Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr<br />
o<strong>der</strong> Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Je<strong>der</strong> hat Anspruch auf rechtlichen<br />
Schutz gegen solche Eingriffe o<strong>der</strong> Beeinträchtigungen.<br />
Artikel 17 AEMR<br />
(1) Je<strong>der</strong> hat das Recht, sowohl allein als auch in Gemeinschaft mit an<strong>der</strong>en Eigentum innezuhaben.<br />
(2) Niemand darf willkürlich seines Eigentums beraubt werden.<br />
Daten und Fakten<br />
Gemäß Bericht <strong>der</strong> Bundespolizeidirektion <strong>Graz</strong> belief<br />
sich <strong>2009</strong> die Anzahl <strong>der</strong> Hausdurchsuchungen auf 152<br />
(- 10 im Vergleich zum Berichtsjahr 2007) und die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Wegweisungen/Rückkehrverbote auf 281 (Anstieg<br />
von 62 Fällen im Vergleich zum Berichtsjahr 2007). <strong>2009</strong><br />
41<br />
Empfehlungen<br />
- Eine weitere Aufstockung <strong>der</strong> Stunden im Frauenservice<br />
für die Rechtsberatung bzw. für alle Beratungen<br />
und damit verbundene Aufstockung des Budgets des<br />
Frauenreferates wird empfohlen. 107<br />
- Die Einrichtung einer Ombudsstelle für Menschenrechte<br />
und gegen Diskriminierung wird empfohlen.<br />
Eine wesentliche Aufgabe dieser städtischen Stelle<br />
wäre die Sammlung und Dokumentation von Gleichheits-/Diskriminierungs-<br />
und Rassismusdaten im weiteren<br />
Sinne (gemäß EMRK und Grundrechtscharta <strong>der</strong><br />
EU und nicht beschränkt auf die gleichbehandlungsgesetzlichen<br />
Tatbestände) aus den unterschiedlichen Einrichtungen.<br />
Beson<strong>der</strong>es Anliegen wäre dabei auch die<br />
Bereitstellung geeigneter Daten zum Nachweis mittelbarer<br />
und struktureller Ungleichbehandlung und Diskriminierung.<br />
So könnte die Ombudsstelle eine hervorragende<br />
Basis zur Verbesserung des Rechtszuganges<br />
werden.<br />
- Eine Erweiterung des Rechtsschutzbereichs im Gleichbehandlungsrecht<br />
wird empfohlen. 108<br />
wurden insgesamt 16.720 strafbare Handlungen gegen<br />
fremdes Vermögen (§§ 125 bis 168 b StGB) und 3.161<br />
geklärte Fälle nach §§ 125 bis 168 b StGB verzeichnet.<br />
Gegenüber dem Berichtsjahr 2007 ist die Anzahl <strong>der</strong><br />
strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen um<br />
104 Magistrat <strong>Graz</strong>, Frauenreferat, Beitrag zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong>. – 105 Magistrat <strong>Graz</strong>, Frauenreferat, Beitrag zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong>. – 106 Magistrat<br />
<strong>Graz</strong>, Frauenreferat, Beitrag zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong>. – 107 Magistrat <strong>Graz</strong>, Frauenreferat, Beitrag zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong>. – 108 Vgl. Gleichbehandlungsanwaltschaft,<br />
Regionalbüro Steiermark, Beitrag zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong>.