Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2009 - ETC Graz
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100<br />
Für Jugendliche muss mehr Freiraum geschaffen werden.<br />
Dabei ist die Jugendbeteiligung bei <strong>der</strong> Planung<br />
sicherzustellen. Flächendeckende (ob mobile o<strong>der</strong> stationäre)<br />
Angebote <strong>der</strong> Offenen Jugendarbeit mit guten<br />
Schnittstellen und Kooperationen zu den Jugendwohlfahrtsangeboten<br />
und an<strong>der</strong>en Bereichen, die Jugendliche<br />
betreffen (wie Ausbildung, Arbeit), werden empfohlen.<br />
Die in <strong>der</strong> Erstellung des Leitbildes <strong>der</strong> Offenen<br />
Jugendarbeit in <strong>Graz</strong> festgestellten (Ausstattungs-)Mängel<br />
sind zu beheben. Die Bedürfnisse von Mädchen sollen<br />
verstärkt wahrgenommen und berücksichtigt werden.<br />
Ein Mädchenzentrum soll geschaffen werden. 410<br />
Wer kennt die Kin<strong>der</strong>rechte? (Und wer<br />
kontrolliert die Erfüllung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>rechte?)<br />
Artikel 42: Die Rechte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> müssen bekannt gemacht<br />
werden.<br />
Artikel 44: Über die Fortschritte bei den Kin<strong>der</strong>rechten<br />
muss berichtet werden.<br />
Österreich und alle behördlichen Institutionen haben die<br />
Verpflichtung, die Rechte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> unter Erwachsenen,<br />
Kin<strong>der</strong>n, MultiplikatorInnen, PolitikerInnen, so genannten<br />
Fremden und Heimischen bekannt zu machen.<br />
Für die etwas nachlässige Art, mit diesem Auftrag umzugehen,<br />
wurde Österreich – und damit auch all seine<br />
„ausführenden Untereinrichtungen“ (z. B. Gemeinden)<br />
– kritisiert:<br />
„<strong>Der</strong> Ausschuss empfiehlt, dass <strong>der</strong> Vertragsstaat sein<br />
Ziel weiter verfolgt, die Bestimmungen und Grundsätze<br />
<strong>der</strong> Konvention Erwachsenen und Kin<strong>der</strong>n bekannt und<br />
verständlich zu machen, ... und diese Anstrengungen<br />
vertieft und systematisiert werden müssen.<br />
7.1 Kin<strong>der</strong>rechte in <strong>Graz</strong><br />
<strong>Der</strong> Ausschuss ermutigt außerdem den Vertragsstaat,<br />
ein systematisches Erziehungs- und Ausbildungsprogramm<br />
für Kin<strong>der</strong>, Eltern und Berufsgruppen, die für und<br />
mit Kin<strong>der</strong>n arbeiten, über die Grundsätze und Bestimmungen<br />
<strong>der</strong> Konvention durchzuführen. Er empfiehlt<br />
des Weiteren, dass <strong>der</strong> Vertragsstaat Kin<strong>der</strong>rechte in die<br />
Aus- und Fortbildungslehrpläne für diese verschiedenen<br />
Zielgruppen aufnimmt.“ 411<br />
Erfreulicherweise werden über die verschiedenen Ressorts<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>regierung Projekte in Schulen, Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtungen<br />
und auch Spitälern, Vereinen, Interessensgruppen,<br />
Einrichtungen <strong>der</strong> Jugendkultur- bzw.<br />
-sozialarbeit, (Weiter-)Bildungsinstitutionen u.v.a.m. geför<strong>der</strong>t,<br />
die die Bekanntmachung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>rechte und<br />
die individuelle Stärkung des Kindes/Jugendlichen zum<br />
Ziel haben. Ein systematischer Plan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> dazu ist<br />
nicht unbedingt zu erkennen, auch wenn <strong>Graz</strong> sich im<br />
europäischen Netzwerk Cities for Children 412 engagiert<br />
und sich überlegt, sich noch mehr zu engagieren.<br />
Die schwächelnde Errichtung von Monitoring-Institutionen<br />
trifft nicht vorrangig <strong>Graz</strong>, son<strong>der</strong>n eher Österreich<br />
insgesamt. <strong>Graz</strong> hatte immerhin als eine <strong>der</strong> ersten<br />
Städte Österreichs einen Kin<strong>der</strong>beauftragten und<br />
anschließend einige Jahre lang das Kin<strong>der</strong>büro <strong>Graz</strong> 413<br />
als kin<strong>der</strong>rechtliche Ideen- und Korrektivinstitutionen eingerichtet.<br />
Vieles konnten die verschiedenen <strong>Graz</strong>er Kin<strong>der</strong>rechte-Institutionen<br />
gemeinsam mit den städtischen<br />
Einrichtungen und <strong>der</strong> Politik in den vergangenen Jahren<br />
zur Umsetzung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>rechte und zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Lebensqualität erreichen. Aber es ist noch einiges<br />
zu tun, damit Kin<strong>der</strong>/Jugendliche in Zukunft nicht<br />
das Nachsehen haben.<br />
410 <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> 2007, Kapitel 9.2: Beson<strong>der</strong>e Empfehlungen (Seite 84). Herausgeber: Geschäftsstelle des Menschenrechtsbeirats <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong>.<br />
Europäisches Trainings Center für Menschenrechte. <strong>Graz</strong>. – 411 Abschließende Bemerkungen des Ausschusses für die Rechte des Kindes: Österreich; 18/19. Verbreitung<br />
<strong>der</strong> Konvention; (CRC/C/83/Add.8) (1025. Sitzung) Genf, 28. Jänner 2005. – 412 Cities for Children. Europäisches Netzwerk für kin<strong>der</strong>freundliche Städte. 2010. www.citiesforchildren.eu<br />
– 413 Kin<strong>der</strong>büro Steiermark (vormals Kin<strong>der</strong>büro <strong>Graz</strong>). Lobby für Menschen bis 14 Jahre. 2010. www.kin<strong>der</strong>buero.at