Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2009 - ETC Graz
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32 4.1 Verbot <strong>der</strong> Diskriminierung<br />
rung <strong>der</strong> Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen<br />
in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> zu machen. Die UFB ist keine Einzelkämpferin,<br />
son<strong>der</strong>n hat als Vorsitzende des <strong>Graz</strong>er Frauenrats<br />
ein 50-köpfiges, heterogen zusammengesetztes<br />
Gremium an ihrer Seite. 40<br />
Nachdem die Stelle <strong>der</strong> Gleichbehandlungsbeauftragten<br />
nun bestellt wurde, wird das Frauenför<strong>der</strong>ungsprogramm<br />
evaluiert werden und soll unter dem Blickwinkel<br />
eines gesamten „Hauses <strong>Graz</strong>“ neu erstellt werden. 41<br />
<strong>Graz</strong>er Frauenpreis<br />
Im Dezember <strong>2009</strong> wurde erstmals <strong>der</strong> <strong>Graz</strong>er Frauenpreis<br />
verliehen, um ein Zeichen zu setzen, da die<br />
Leistungen von Frauen viel zu wenig öffentlich gewürdigt<br />
werden. <strong>Der</strong> erste <strong>Graz</strong>er Frauenpreis, dotiert mit<br />
EUR 3.000,-, ging an Amtsdirektorin Johanna Klostermann<br />
für ihre Leistungen zur För<strong>der</strong>ung von Mädchen<br />
und Frauen im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich,<br />
wodurch sie einen großen Beitrag zum Abbau<br />
traditioneller Rollenklischees sowie zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Karrierechancen von Frauen in einem männerdominierten<br />
Berufsfeld leistet. 42<br />
Gleichbehandlungstrainings in Unternehmen<br />
Unternehmen nehmen ihre Verantwortung im Anlassfall<br />
wahr und bieten auf Intervention <strong>der</strong> Gleichbehandlungsanwaltschaft<br />
angemessenen Schadenersatz für<br />
erlittene Diskriminierung an. In <strong>der</strong> Folge wird die Gleichbehandlungsanwaltschaft<br />
für Sensibilisierungs-Workshops<br />
o<strong>der</strong> Trainings mit Führungskräften und eventuell<br />
auch MitarbeiterInnen als Präventionsmaßnahme zur<br />
Vermeidung weiterer Diskriminierung eingeladen. 43<br />
Empfehlungen<br />
- Es wird empfohlen, die For<strong>der</strong>ung nach Einkommenstransparenz<br />
durch entsprechende Maßnahmen zu verankern.<br />
44<br />
- Die Einrichtung von eigenen Budgetpositionen für die<br />
Gleichbehandlungsbeauftragte im Rahmen des Voranschlags<br />
des Frauenreferates <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> wird empfohlen.<br />
45<br />
- Es wird empfohlen, dringend eine Stelle für Gen<strong>der</strong><br />
Mainstreaming in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong> einzurichten. 46<br />
4.1.3 Religion<br />
Daten und Fakten<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Diskriminierung auf Grund <strong>der</strong> Religionszugehörigkeit<br />
zeigt sich anhand <strong>der</strong> Statistiken<br />
von Helping Hands <strong>Graz</strong> in den Jahren 2007, 2008 und<br />
<strong>2009</strong> eine gleichbleibend hohe Tendenz (von 2004 bis<br />
2007 war eine jährliche Steigerung zu verzeichnen). Im<br />
Jahr 2008 betrafen 40%, im Jahr <strong>2009</strong> 41% aller eingehenden<br />
Vorfälle die Diskriminierung auf Grund <strong>der</strong><br />
Religion und intersektionelle Diskriminierung (Stigmatisierung<br />
auf Grund des Tragens des Kopftuches, das<br />
Anknüpfungspunkte für religiöse, ethnische und Geschlechterdiskriminierung<br />
zugleich darstellt). 47<br />
Probleme und Defizite<br />
Die Diskriminierung auf Grund <strong>der</strong> Religionszugehörigkeit<br />
ist sehr häufig. Beson<strong>der</strong>s betroffen sind Frauen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e Mädchen, die ein Kopftuch tragen (auch<br />
in den Schulen). 48<br />
Die Diskriminierung auf Grund <strong>der</strong> Religionszugehörigkeit<br />
ist sehr häufig. Beson<strong>der</strong>s betroffen sind Frauen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e Mädchen, die ein Kopftuch tragen.<br />
40 Vgl. Magistrat <strong>Graz</strong>, Frauenreferat, Beitrag zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong>. Unabhängige Frauenbeauftragte <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong>, Mail vom 29.9.2010. – 41 Ibid. – 42 Vgl.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Graz</strong>, News und Aktuelles, Erster <strong>Graz</strong>er Frauenpreis vom 10.12.<strong>2009</strong>, online verfügbar unter http://www.graz.at/cms/beitrag/10131274/2705028/ (1.9.2010). – 43 Vgl.<br />
Gleichbehandlungsanwaltschaft, Regionalbüro Steiermark, Beitrag zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong>. – 44 Vgl. Gleichbehandlungsanwaltschaft, Regionalbüro Steiermark,<br />
Beitrag zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong>. – 45 Vgl. Magistrat <strong>Graz</strong>, Frauenreferat, Beitrag zum <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>2009</strong>. – 46 Ibid. – 47 Vgl. Helping Hands <strong>Graz</strong>, Daniela<br />
Grabovac, Mail vom 1.9.2010. – 48 Ibid.