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Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2009 - ETC Graz

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9. Empfehlungen des Menschenrechtsbeirates<br />

nen geschaffen werden.<br />

Umsetzungshorizont: mittelfristig<br />

• Zusätzlich wäre es aber auch wichtig, dass das „Recht<br />

auf Teilhabe am Kulturleben“ ins Alltagsleben integriert<br />

werden kann. Deshalb wird eine Ausweitung <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

für sozial schwächere und marginalisierte Bevölkerungsgruppen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e jene mit Migrationshintergrund,<br />

empfohlen, damit sie am Kulturgeschehen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> teilnehmen können. Kooperationen mit dem<br />

Projekt „Hunger auf Kunst und Kultur“ bzw. <strong>der</strong>en<br />

Netzwerken sollen geschaffen werden.<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig<br />

• Menschen sollen motiviert werden, aktiv am Kulturleben<br />

teilzunehmen. Dazu sind sowohl breitenwirksame<br />

Großereignisse als auch laufende Unterstützung nötig.<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig ist es, Orte für kulturellen Austausch<br />

und regelmäßige Aktivitäten zu schaffen und zu<br />

sichern.<br />

Umsetzungshorizont: permanent<br />

Kin<strong>der</strong>rechte<br />

• Einschränkungen im Bereich <strong>der</strong> Jugendwohlfahrtsangebote<br />

sollten unbedingt vermieden werden und <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> nötigen Ressourcen für ein umfassendes Jugendwohlfahrtsangebot<br />

budgetär eingeplant werden.<br />

• Dem Steirischen Jugendwohlfahrtsplan folgend sollten<br />

u. a. folgende Dienste unbedingt aufrechterhalten bzw.<br />

ausgebaut werden, um nachhaltig und sozial-räumlich<br />

Hilfestellungen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und <strong>der</strong>en Familien<br />

anzubieten:<br />

- Ambulante Dienste wie z. B. Sozialpädagogische Familienbetreuung,<br />

Erziehungshilfe, etc.<br />

- Jugendstreetwork, Jugendnotschlafstelle Schlupfhaus,<br />

Tartaruga <strong>Graz</strong>, etc.<br />

- Heilpädagogische Behandlungsplätze, Sozialpädagogische<br />

Unterbringung, Krisenunterbringung, etc.<br />

- Therapeutisch geführte (Wohn-)Gruppen für gefährdete<br />

Mädchen und Burschen, auch wenn diese mit<br />

Gewalt, Kriminalität, Drogen, Prostitution u. ä. in Kontakt<br />

sind<br />

- Mobile Besuchsbegleitung<br />

- Hilfen für Kin<strong>der</strong> psychisch kranker Eltern<br />

- Einzel(intensiv-)begleitung für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

in schwierigen Übergangsphasen<br />

- Eine gut funktionierende ambulante und stationäre<br />

kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrische Versorgung an <strong>der</strong><br />

Schnittstelle Jugendwohlfahrt – Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie<br />

- Ein Informations-, Begleit- und Übergabesystem an<br />

<strong>der</strong> Schnittstelle Jugendwohlfahrt – Schule, das frühzeitig<br />

aktiviert wird, gesichert übergibt und langfristig<br />

139<br />

begleitet – und von beiden Seiten wohlwollend getragen<br />

wird<br />

- Ausgebauter Journaldienst <strong>der</strong> Jugendwohlfahrt bzw.<br />

„Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit“<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig und permanent<br />

• Es wird empfohlen, das Angebot an (Krisen-)Pflegeplätzen<br />

und Unterbringungsmöglichkeiten für Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche in <strong>Graz</strong> (bzw. <strong>der</strong> Steiermark) zur Abfe<strong>der</strong>ung<br />

von Spitzenphasen – und zur Vermeidung von Kosten<br />

durch teure Unterbringungen in Nachbarbundeslän<strong>der</strong>n<br />

– zu erhöhen. Die Unterbringungseinrichtungen<br />

müssen fachkompetente und personelle Ressourcen<br />

für eine Unterbringung, Begleitung und Betreuung<br />

(lang- und kurzfristig) von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

mit speziellem Betreuungsbedarf zur Verfügung stellen<br />

können und auf Kin<strong>der</strong>/Jugendliche, die als „unbetreubar“<br />

gelten, aus- und eingerichtet sein.<br />

Umsetzungshorizont: mittelfristig<br />

• Damit <strong>Graz</strong>er Kin<strong>der</strong> nicht das Nachsehen haben, wird<br />

empfohlen, <strong>der</strong> umfassenden Armutsverhin<strong>der</strong>ung (individuell,<br />

sozial-räumlich, interdisziplinär und ressortübergreifend,<br />

etc.) einen prominenten Platz in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>politik<br />

einzuräumen – u.a. durch die Umsetzung des<br />

<strong>Graz</strong>er Aktionsprogramms gegen Armut.<br />

Umsetzungshorizont: mittelfristig<br />

• Auch wenn Kin<strong>der</strong>/Jugendliche die stürmische Zeit <strong>der</strong><br />

Trennung/Scheidung <strong>der</strong> Eltern gut überstehen, wird<br />

empfohlen, genügend leistbare Begleit- und Betreuungsmöglichkeiten<br />

in <strong>Graz</strong> anzubieten und in Pflegschafts-<br />

und Obsorgeverfahren die Befindlichkeiten und<br />

die Meinung des Kindes zu berücksichtigen.<br />

Umsetzungshorizont: kurzfristig<br />

• Es wird empfohlen, das Recht auf kind- und jugendgerechte<br />

Information durch tagesaktuelle, kritische und altersgemäße<br />

Medien wie z. B. Zeitung und Radio regional<br />

abzudecken.<br />

Umsetzungshorizont: mittelfristig<br />

• Um eine Stärkung <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>der</strong> sozialen Arbeit<br />

zu erreichen, sollte das Ansehen <strong>der</strong> Sozialarbeit in <strong>der</strong><br />

Jugendwohlfahrt gesteigert werden: Sozialarbeit = Beziehungsarbeit<br />

= Zeit für direkten Kontakt mit den Familien,<br />

d.h. die Jugendwohlfahrt muss so gut ausgestattet<br />

sein, dass sie nicht reagiert, son<strong>der</strong>n agieren<br />

kann.<br />

Umsetzungshorizont: kurz-mittelfristig<br />

• Für die Jugendwohlfahrtsarbeit wird empfohlen: einerseits<br />

eine stärkere Gewichtung des Präventionsauftrages und<br />

an<strong>der</strong>erseits ein klares Bekenntnis zur Kontrollfunktion<br />

<strong>der</strong> Jugendwohlfahrt, z.B. durch strukturelle Maßnahmen<br />

(wie etwa die Trennung <strong>der</strong> behördlichen Funktion<br />

von <strong>der</strong> Servicefunktion, standardisierte Zweier-Teams

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