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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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8.2 Meteorologische Sensoren und Modelle 105<br />

meteorologischen Modellen den Zustand der Atmosphäre zu prädizieren bzw. zu modellieren. Die horizontale und<br />

vertikale räumliche bzw. zeitliche Auflösung variiert zwischen verschiedenen nummerischen Wettermodellen.<br />

Als Beispiele seien das MM5 (23 vertikale Schichten), mit welchem bspw. der integrierte Wasserdampf im Zenit mit<br />

einer Genauigkeit von ca. ±2 mm (CUCURULL UND VANDENBERGHE 1999) ermittelt werden kann, das hinsichtlich der<br />

Genauigkeit und der Auflösung nahezu mit Radiosondenaufstiegen vergleichbare, für den europäischen Bereich entwickelte<br />

Kurzzeitwettervorhersagesystem HIRLAM 8-21 (Auflösung: 0.2°-0.5°, 31 vertikale Schichten, höchste Schicht:<br />

30 km, zeitliche Auflösung: 3 h, σp = ±1.5 hPa) 8-22 sowie die globalen ECMWF 8-23 - und NCEP/NCAR 8-24 -Modelle<br />

(Auflösung: 6h, 2.5°-Auflösung, maximal 17 vertikale Schichten) genannt.<br />

Die Verwendung von Modelldaten kann v.a. dann zu realitätsnahen Ergebnissen führen, wenn sich die Zustände innerhalb<br />

der Erdatmosphäre nur sehr langsam ändern (CUCURULL ET AL. 2000), was bspw. in küstennahen Gebieten der Fall<br />

ist.<br />

KURSINSKI UND HAJJ (2001) beschreiben Vergleiche zwischen ECMWF- und NCEP-Modelldaten mit speziellem Fokus<br />

auf die feuchten Atmosphärenbestandteile und stellen fest, dass basierend auf den nahezu identischen Eingangsgrößen<br />

und einer vergleichbarer Modellbildung ähnliche Werte den globalen Zustand der Atmosphäre betreffend erhalten werden.<br />

In mittleren und höheren südlichen Breiten werden beide Modelle v.a. von Satellitenbeobachtungen gestützt und<br />

weisen deshalb nur sehr geringe Unterschiede auf.<br />

8.2.3 Diskussion der nutzbaren meteorologischen Daten für das GPS-Verdichtungsnetz im Bereich der Antarktischen<br />

Halbinsel<br />

In den vorigen Unterkapiteln wurden meteorologische Sensoren und Wettermodelle beschrieben, die zur Ermittlung des<br />

Verhaltens der Neutrosphäre und damit zur Bestimmung des Brechungsindexes bzw. der neutrosphärischen Laufzeitverzögerung<br />

beitragen können. In diesem Unterkapitel sollen relevante meteorologische Datenquellen für den Bereich<br />

der Antarktischen Halbinsel hinsichtlich ihrer Verfüg- und Nutzbarkeit diskutiert werden. Von den beschriebenen<br />

meteorologischen Sensoren sind lediglich<br />

• Oberflächenmeteorologie und<br />

• Radiosondierungen<br />

für den Untersuchungszeitraum verfügbar. Des Weiteren können Daten<br />

• nummerischer Wettermodelle<br />

genutzt werden. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden NCEP-Daten verwendet. Studien hinsichtlich der<br />

Vergleichbarkeit zwischen NCEP-basierten Ergebnissen und alternativen Wettermodellen werden nicht durchgeführt.<br />

Am Beispiel der SCAR-Beobachtungskampagnen 1995, 1996, 1998 und 2002 sollen die Schwierigkeiten der Nutzung<br />

der o.g. meteorologischen Informationen erläutert werden.<br />

Für die Jahre 1995 und 1996 ist bis auf einzelne Stationen (z.B. OHIG in SCAR96) keine routinemäßig erfasste Oberflächenmeteorologie<br />

vorhanden. Für das Jahr 1998 liegen mehr Datensätze vor. In SCAR2002 wurde auf nahezu allen<br />

GPS-Stationen Oberflächenmeteorologie registriert.<br />

Wurden GPS-Beobachtungen nicht in der Nähe von antarktischen Stationen erfasst, wurden sog. Field Parties eingerichtet.<br />

Dabei werden Personen u.a. mit Nahrungsmitteln und vermessungstechnischen Geräten ausgestattet ausgesetzt.<br />

Das Ausführen von meteorologischen Beobachtungen ist hierbei nicht möglich. Field Parties wurden auf<br />

Elephant Island, Cape Notter und Punta Spring etabliert, so dass für diese Beobachtungsstationen keine Meteorologiewerte<br />

vorliegen.<br />

Die Datenqualität ist sehr heterogen. V.a. während der ersten SCAR-Kampagnen erfolgte keine elektronische Datenerfassung.<br />

Daraus ergeben sich zeitlich schlecht und unregelmäßig aufgelöste Zeitreihen. Ebenso resultieren durch<br />

klimatische und logistische Restriktionen (z.B. Stürme) teilweise erhebliche Datenlücken. Weiterhin sind die<br />

Bedingungen, unter denen die meteorologischen Beobachtungen erfasst wurden, i.d.R. nicht vergleichbar, da Meteorologiewerte<br />

teilweise in direkter Nähe zum Stationshauptgebäude, in erheblicher Entfernung zur GPS-Antenne, sehr<br />

bodennah oder auf Beobachtungsplattformen erfasst wurden. Somit kann weder von vergleichbaren noch repräsentati-<br />

8-21<br />

High Resolution Limited Area Modeling; siehe hierzu http://www.knmi.nl/hirlam oder KÄLLEN (1996) bzw. SASS ET AL. (2000).<br />

8-22<br />

Quelle: CUCURULL ET AL. (2000)<br />

8-23<br />

European Center for Medium-Range Weather Forecasts<br />

8-24<br />

National Centers for Environmental Prediction/NOAA CIRES AMIP-II DOE Reanalysis

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