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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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8.7 Erweiterte neutrosphärische Modellbildung 187<br />

Unter Verwendung dieser stochastischen Vorinformation für die neutrosphärischen Zusatzparameter kann die<br />

Bestimmung von geeigneten Zeitintervallen für die geschätzten Zusatzparameter durchgeführt werden. Wie oben gezeigt<br />

(z.B. Abbildung 8-82), führt die Herabsetzung des zeitlichen Gültigkeitsintervalls dieser Zusatzparameter zu einer<br />

Erhöhung der Variationsbandbreite und zur Verschlechterung der Genauigkeiten der Neutrosphärenparameter. Werden<br />

die inneren Genauigkeiten des Ausgleichungsprozesses validiert, so ergeben sich für 4- und 3-stündige Neutrosphärenparameter<br />

die besten, jedoch vergleichbar gute Werte, deshalb wird die konservative, weniger Zusatzparameter benötigende<br />

Modellierung von sechs Neutrosphärenparametern pro Beobachtungssession angewandt, wodurch die geschätzten<br />

Genauigkeiten auf Grund der geringeren Anzahl der Unbekannten leicht gesteigert werden können.<br />

Durch zenitale stationsspezifische Zusatzparameter kann somit bspw. die prädizierte Neutrosphärenmodellierung des<br />

angepassten Modells von Askne und Nordius verbessert werden. Hierbei können neben gemessener sowie aus Wettermodelldaten<br />

abgeleiteter Oberflächenmeteorlogie (Auswertevariante 3b bzw. Auswertevariante 3a) auch Standardatmosphärenmodelle<br />

(Auswertevariante 4) zur Bestimmung der prädizierten zenitalen neutrosphärischen Laufzeitverzögerung<br />

Verwendung finden. Daneben können jedoch auch auf Basis von nummerischer Integration von Wettermodelldaten<br />

bestimmte zenitale neutrosphärische Laufzeitverzögerungen unter Verwendung von stationsspezifischen<br />

Neutrosphärenparametern verbessert werden (Auswertevariante 2).<br />

Werden Untersuchungen angestellt, um geeignete Mapping-Funktionen für stationsspezifische Neutrosphärenparameter<br />

(fMF2) zu bestimmen, zeigt sich, dass die Abweichungen zwischen alternativen fMF2 gering sind. Wie in Kapitel 8.6.6<br />

ausgeführt, weisen die Mapping-Funktionen 1/sin(E‘) und Niellnh, vergleichend zu den Unterschieden zwischen Kettenbruch-basierten<br />

Mapping-Funktionen, große Differenzen auf; somit werden durch die Betrachtung von Neutrosphärenparametern,<br />

geschätzt unter Verwendung dieser beiden Mapping-Funktionen, „Worst-Case-Abschätzungen“ möglich.<br />

Die Bestimmung von Prädiktionsmodellverbesserungen wird dabei unter Verwendung der nicht-hydrostatischen Niell-<br />

Mapping-Funktion durchgeführt, da angenommen werden kann, dass neutrosphärische Restfehler i.d.R. durch Einflüsse<br />

nicht-hydrostatischer Atmosphärenbestandteile dominiert sind. In Abbildung 8-88 sind zur Dokumentation der geringen<br />

Einflüsse der verwendeten fMF2 auf die geschätzten Neutrosphärenparameter stellvertretend die Differenzen der Neutrosphärenparameter,<br />

geschätzt unter Verwendung der Mapping-Funktionen 1/sin(E‘) sowie der Niellnh-Mapping-<br />

Funktion, für Netzlösungen der Beobachtungsdaten der repräsentativen SCAR98-Kampagne visualisiert. Auf die<br />

Darstellung aller Netzstationen wird hierbei zur Gewährleistung der Übersichtlichkeit verzichtet, statt dessen werden<br />

sowohl die nördlichste (SIG1) als auch die südlichste Netzstation (FOS1) wie auch drei zentral gelegene Beobachtungsstationen<br />

dargestellt.<br />

2.0<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

-0.5<br />

-1.0<br />

-1.5<br />

-2.0<br />

-2.5<br />

Differenz Asnke&Nordius Zenit : 1/cos(z) - Niell nh -MF<br />

SIG1<br />

DAL1<br />

OHG1<br />

VER1<br />

FOS1<br />

-3.0<br />

20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42<br />

DOY 1998<br />

Abbildung 8-88: Einfluss von fMF2 auf stationsspezifische Neutrosphärenparameter ausgewählter Stationen<br />

Wird Abbildung 8-88 betrachtet, so sind sehr geringe Differenzbeträge von maximal wenigen Millimetern sowie eine<br />

geringe Abhängigkeit von der geographischen Breite festzustellen. Die Genauigkeiten der geschätzten Zusatzparameter<br />

weisen lediglich Differenzen im Bereich von ±0.1 mm auf. Die Einflüsse auf die geschätzten Koordinaten (v.a.<br />

Stationshöhe) betragen maximal (im Mittel) 4.7 mm (1.4 mm), sie sind jedoch systematisch. Diese sehr geringe

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