PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
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126 8. Neutrosphärische Refraktion<br />
Absolut betrachtet (Abbildung 8-19: links; Abbildung 8-20: links), ergeben sich maximale Abweichungen (gesamt:<br />
0.061; feucht: 0.038) für niedrige Temperaturen und hohe Beträge des Wasserdampfdrucks, wobei Gleichung (8-67)<br />
sowohl für den Gesamtanteil als auch für die feuchte Komponente größere Werte liefert. Die relativen N-Unterschiede<br />
(Abbildung 8-19: rechts; Abbildung 8-20: rechts) des Feuchtanteils sind, wie zu erwarten, größer als die relativen<br />
Unterschiede des Gesamteinflusses. Die größten relativen Unterschiede ergeben sich für hohe Temperaturen.<br />
Die o.g. empirischen Ansätze zur Bestimmung der Brechungszahl unterscheiden sich prinzipiell hinsichtlich<br />
• der Realisierung des absoluten Nullpunkts der Temperaturskala,<br />
• der Berücksichtigung der k2k3-Korrelation (stochastisches Modell),<br />
• des grundlegenden Modellansatzes (funktionales Modell) z.B. Extrapolation aus dem optischen Bereich<br />
oder Vereinfachung durch 2-Term-Modell,<br />
• der Handhabung von pCO2 und<br />
• der Idealgasannahme/Berücksichtigung der Kompressionszahlen.<br />
Im Folgenden soll eine Validierung der Einflüsse dieser Faktoren bei der Berechnung von N durchgeführt werden; dabei<br />
werden die beiden letztgenannten Einflussfaktoren nicht berücksichtigt, da in Kapitel 8.3 gezeigt wurde, dass sie<br />
vernachlässigt werden können.<br />
Die Einflüsse der Festlegung des absoluten Nullpunkts der Temperaturskala sind in Abbildung 8-21 dargestellt. Sie<br />
sorgen bei niedrigen Temperaturen und hohen Wasserdampfdruckwerten für maximale Fehler der Brechungszahl von<br />
ca. 0.26. Dies entspricht einem relativen Fehler von ca. 0.082%. Die Einflüsse dieses Modellparameters sind größer als<br />
die Variationen zwischen Ruegerbest und Ruegerrobust.<br />
Abbildung 8-21: Einfluss der Festlegung des absoluten Nullpunkts der Temperaturskala;<br />
links: absolute Differenz, rechts: relativer Unterschied [%]<br />
Wird Gleichung (8-68) um den zur Berücksichtigung der Korrelation zwischen k2 und k3 notwendigen Term<br />
4<br />
e<br />
∆ 6 k2k<br />
(8-70)<br />
3<br />
T<br />
erweitert, kann der Einfluss dieses Gleichungszusatzes auf N ermittelt werden. Für maximale e-Werte und minimale<br />
Temperaturen werden maximale Differenzbeträge erhalten. Für die o.g. Meteorologiebereiche nehmen sie Werte von<br />
ca. 1.6⋅10 -5 an und können somit o.E.d.A. vernachlässigt werden.<br />
Nach ausführlichem Studium der existierenden Modellansätze werden im weiteren Verlauf der Arbeit das in RUEGER<br />
(2002) erarbeitete und durch Gleichung (8-67) vorliegende Modell zur Berechnung der Brechungszahl der Neutrosphäre<br />
mit einem angenommenen CO2-Anteil von 300 ppm verwendet. Die häufig verwendeten Modelle von ESSEN UND<br />
FROOME (1951), SMITH UND WEINTRAUB (1953), THAYER (1974) und BEVIS ET AL. (1994) werden im Hinblick auf<br />
signifikante Unterschiede im Rahmen der N-Bestimmung bezogen auf Meeresniveau mit der Formel Ruegerbest verglichen.<br />
Das Modell von Essen und Froome weist dabei die größten Differenzen auf. Es ergeben sich bei der<br />
Berechnung der Brechungszahl absolute (relative) Unterschiede von nahezu 2 (0.6%) für das Gesamtmodell. Da<br />
absolute Differenzbeträge des Feuchtanteils ca. 90% der Fehler des Gesamtmodells annehmen (Maximum: 1.7) erhöht<br />
sich der in der feuchten Komponente begründete relative N-Unterschied auf 1.4%. Dieser Wert kann für den untersuchten<br />
Meteorologiebereich als konstant angesehen werden. Die relativen Einflüsse auf die feuchten Anteile aller<br />
anderen untersuchten Modelle weisen diese Eigenschaft ebenfalls auf. Die Abweichungen des durch BEVIS ET AL.