PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
8.3 Berechnung des Brechungsindexes in der Neutrosphäre 123<br />
−4<br />
−1<br />
⎛<br />
−8<br />
9.<br />
325 ⋅10<br />
0.<br />
25844 ⎞<br />
Z ⎜<br />
⎟<br />
d = 1+<br />
pd<br />
⎜<br />
57.<br />
90 ⋅10<br />
−<br />
+ 2 ⎟<br />
⎝<br />
T T ⎠<br />
−1<br />
−4<br />
⎛<br />
−3<br />
2.<br />
23366 710.<br />
792 7751.<br />
41⎞<br />
Z w = 1+<br />
e(<br />
1+<br />
3.<br />
7 ⋅10<br />
e)<br />
⎜−<br />
2.<br />
37321⋅10<br />
+ − + ⎟ 2<br />
3<br />
⎝<br />
T T T ⎠<br />
mit pd in [hPa], T in [K] und e in [hPa].<br />
Abbildung 8-17 visualisiert die beiden formalen Zusammenhänge für einen Temperaturbereich von 250 K bis 300 K.<br />
Abbildung 8-17: Verlauf der Kompressionszahlen Zd und Zw<br />
(8-62)<br />
Nach ASKNE UND NORDIUS (1987) weichen Zd bzw. Zw lediglich um weniger als 0.1% vom Einheitswert ab, weshalb<br />
diese Faktoren i.d.R. vernachlässigt bleiben. Die Abweichung zum Einheitswert nimmt mit zunehmender Höhe zudem<br />
exponentiell ab. Für mittlere meteorologische Bedingungen, die im Bearbeitungszeitraum für den Bereich der Antarktischen<br />
Halbinsel auf Meeresniveau gelten, ergeben sich systematische relative (absolute) Erhöhungen der<br />
Brechungszahl um ca. 0.06% (0.194), die jedoch deutlich geringer sind als die oben angeführten Genauigkeiten der 3-<br />
bzw. 2-Term-Modelle. Deshalb erscheint die Vernachlässigung dieses Einflussfaktors zu keinen Genauigkeitseinbußen<br />
zu führen.<br />
Die von THAYER (1974) ermittelten Konstanten für Frequenzen größer 20 GHz lauten<br />
k1 = 77.604 ± 0.014,<br />
k2 = 64.79 ± 0.08 und<br />
(8-63)<br />
k3 = 377600 ± 400 .<br />
Die relative Gesamtgenauigkeit wird unter extremen Bedingungen mit 1% beziffert. Bei normalen meteorologischen<br />
Bedingungen liefert THAYER (1974) mit einer relativen Genauigkeit von 0.02% den trockenen Anteil, eine nach<br />
RUEGER (2002) realistische Genauigkeit. THAYER (1974) selbst gibt eine relative Genauigkeit von 0.05% an.<br />
THAYER (1974) stellte erstmalig die hohe mathematische Korrelation (-99.5%) zwischen den Koeffizienten k2 und k3<br />
fest, die bei Genauigkeitsbetrachtungen berücksichtigt werden muss. Der von THAYER (1974) verwendete k1-Wert entspricht<br />
dem ungenau bestimmten k1-Wert des Modells von SMITH UND WEINTRAUB (1953). Weiterhin empfehlen bspw.<br />
HILL ET AL. (1982), HILL (1996) oder RUEGER (2002) auf Grund unzutreffender Annahmen (z.B. Extrapolation von im<br />
optischen Bereich durchgeführten Messungen) ebenso die Konstanten k2 und k3 nicht zu verwenden. Dies ist v.a. deshalb<br />
beachtenswert, da das Thayer-Modell in sehr vielen, aktuellen geodätischen Anwendungen, die sich bspw. mit der<br />
Bestimmung des integrierten Wasserdampfgehalts auf der Basis von GNSS-Beobachtungen befassen, Verwendung<br />
findet.<br />
Gleichung (8-45) kann somit in der Form<br />
⎛ e e ⎞ 1<br />
N = k1Rd<br />
ρ + ⎜k<br />
2 + k3<br />
⎟ (8-64)<br />
⎝ T T ² ⎠ Z<br />
w<br />
angegeben werden. In Analogie zu Gleichung (8-26) und (8-27) ergibt sich der hydrostatische Anteil der neutrosphärischen<br />
Laufzeitverzögerung unter Vernachlässigung von δNEU,geom zu