PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
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8.5 Modelle zur Berechnung der neutrosphärischen Laufzeitverzögerung 155<br />
Nach Elimination von zwei Radiosondenaufstiegen, die nach wenigen hundert Metern ausfielen, verbleiben elf Aufstiege,<br />
die größere Abweichungen als 2 cm zu den NCEP-Werten aufweisen. Dabei ergeben sich aus den Radiosonden-<br />
Daten systematisch geringere Werte. Zur detaillierteren Analyse können die in Abbildung 8-60 bzw. Abbildung 8-61<br />
dargestellten trockenen bzw. feuchten Anteile herangezogen werden.<br />
Diese Abbildungen zeigen einerseits einen ruhigeren (bewegteren) Verlauf für die trockene (feuchte) Komponente,<br />
andererseits dass v.a. die feuchte Komponente ermittelt durch NCEP- und Radiosondendaten gut übereinstimmt.<br />
Während basierend auf Radiosondierungen vgl. zu den NCEP-Berechnungen geringere Tockenanteile erhalten werden,<br />
sind die geringeren Differenzen der feuchten Komponente nahezu normalverteilt.<br />
Die Differenzen der aus NCEP- und Radiosonden-Daten abgeleiteten zenitalen neutrosphärischen Laufzeitverzögerungen<br />
bwegen sich in der gleichen Größenordnung wie zwischen NCEP-Daten und dem angepassten Modell von<br />
Askne und Nordius, deshalb erscheint die Wettermodell-basierte Ermittlung von Werten für die zenitalen neutrosphärischen<br />
Laufzeitverzögerungen ebenso Erfolg versprechend wie die Prädiktion von zenitalen Schätzungen unter<br />
Verwendung des angepassten Ansatzes von Askne und Nordius basierend auf konstanten, mittleren meteorologischen<br />
Parametern. Eine detaillierte Validierung der NCEP-Daten bzw. des angepassten Modells von Askne und Nordius ist<br />
auf Grund von fehlenden Radiosonden-Daten nicht möglich. Eine endgültige Beurteilung soll jedoch erst nach den in<br />
Kapitel 8.7 beschriebenen Möglichkeiten der erweiterten Neutrosphärenmodellierung erfolgen.<br />
Im Gegensatz zur in Kapitel 8.2.4 beschriebenen Möglichkeit, unter Verwendung von Standardatmosphärenmodellen<br />
benötigte konstante meteorologische Parameter (z.B. T0, p0, rh0 bzw. e0) für die eingesetzten Prädiktionsmodelle zu<br />
bestimmen, können ebenso basierend auf<br />
• gemessener Oberflächenmeteorologie bzw.<br />
• extra- und interpolierten NCEP-Modelldaten<br />
zenitale Schätzwerte der neutrosphärischen Laufzeitverzögerung ermittelt werden.<br />
Zur Validierung der Qualität der Prädiktionsmodelle<br />
• angepasstes Modell von Asnke und Nordius<br />
• erweitertes Modell von Saastamoinen<br />
sowie der o.g. Basis der meteorologischen Parameter (Messung, Wettermodell) werden die so entstehenden vier<br />
alternativen Berechnungsvarianten den NCEP-basierten Ergebnissen (nummerische Integration) gegenübergestellt.<br />
Siehe hierzu Abbildung 8-62 - Abbildung 8-64, worin die Ergebnisse der Station VER1 für die repräsentativen Daten<br />
der 1998-Kampagne dargestellt sind.<br />
Abbildung 8-62: Vergleich der Prädiktionsmodelle von Askne und Nordius und dem erweiterten Modell von Saastamoinen<br />
in Abhängigkeit von Oberflächenmeteorologiedaten