PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
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8.3 Berechnung des Brechungsindexes in der Neutrosphäre 127<br />
(1994) gegebenen Modells gegenüber Ruegerbest sind deutlich geringer (Maximum: 1.0); bei weitem jedoch nicht so<br />
gering wie bei den Modellen von Smith und Weintraub oder Thayer, die im Gegensatz zu diesem Modell für den<br />
Feuchtanteil teilweise größere Werte für die Brechungszahl liefern als das Vergleichsmodell von RUEGER (2002). Somit<br />
ist von der Verwendung der Modelle von ESSEN UND FROOME (1951) sowie von BEVIS ET AL. (1994) abzusehen, wenn<br />
im Bearbeitungszeitraum im Bereich der Antarktischen Halbinsel das Verhalten der Brechungszahl bezogen auf<br />
Meeresniveau berechnet werden soll.<br />
Setzt man die o.g. potenziellen Modellfehler in Relation zu Fehlern, die aus einer limitierten Auflösung und Genauigkeit<br />
der Erfassung meteorologischer Parameter resultieren, so kann beurteilt werden, welchen praktischen Nutzen die<br />
oben angeführten theoretischen Untersuchungen haben. Hierzu werden die meteorologischen Parameter in den<br />
Bereichen T ∈ [-15° C; 15° C], p ∈ [800 hPa; 1000 hPa] und rh ∈ [1%; 100%] unkorreliert behandelt und es wird<br />
untersucht, welche Genauigkeiten bei der Messung dieser meteorologischen Größen erforderlich sind, um einen<br />
maximalen Fehler von 2, 1, 0.5 bzw. 0.2 bezogen auf N zu erhalten. Diese Zielwerte sind identisch mit den maximalen<br />
Differenzbeträgen des oben beschriebenen Modellvergleichs und entsprechen somit den maximalen Abweichungen von<br />
Essen und Froome (2.0), Bevis (1.0), Smith und Weintraub (0.5) sowie Thayer (0.2) zu Modell Ruegerbest. Es sind somit<br />
die Gleichungen<br />
∆<br />
T<br />
2<br />
T N Ziel<br />
TN Ziel<br />
=<br />
, ∆p<br />
= bzw. ∆<br />
⎛ 2k3<br />
⎞ k1<br />
pd<br />
k1<br />
+ e⎜<br />
k2<br />
+ ⎟<br />
⎝ T ⎠<br />
rh<br />
= 100<br />
⎛<br />
⎜k<br />
⎝<br />
2<br />
k3<br />
⎞<br />
+ ⎟e<br />
T ⎠<br />
TN<br />
Ziel<br />
-37.2465+<br />
0.2131665T-0.00025690<br />
2<br />
8T<br />
(8-71)<br />
zu lösen. In Abbildung 8-22 sind die Genauigkeitsanforderungen dargestellt, mit denen die Temperatur erfasst werden<br />
muss, um die o.g. N-Zielwerte zu erhalten.<br />
Abbildung 8-22: Anzustrebende Genauigkeit der Temperaturmessung bei unterschiedlichen N-Zielfunktionen<br />
Hieraus ergibt sich, dass die von ESSEN UND FROOME (1951) und BEVIS ET AL. (1994) bestimmten ki-Koeffizienten bei<br />
der N-Ermittlung einen größeren Einfluss ausüben, als durch die Qualität von Standardtemperatursensoren (σT < 0.5° C)<br />
resultiert. Die aus den beiden Modellen von Smith und Weintraub bzw. Thayer ableitbaren Genauigkeitsanforderungen