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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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7.2 Modellierung des Einflusses der Ionosphäre 83<br />

Ionosphäre schichtweise aufgebaut. Im Rahmen der Modellbildung werden i.d.R. mindestens drei Parameter (VTEC,<br />

Nord-Süd-Komponente, Ost-West-Komponente) geschätzt. Hierzu werden bspw. Taylorreihenentwicklungen oder<br />

Kugelflächenfunktionen typischerweise bis Grad 12 und Ordnung 8 (149 Koeffizienten) verwendet. In der Praxis wird<br />

erdumspannend die Elektronendichte Ne auf dieser Schicht bspw. als eine Funktion der geozentrischen Breite β und des<br />

Stundenwinkels 7-4 s modelliert. Die Modelle werden in Abhängigkeit von s gebildet, da die Struktur der Elektronenkonzentration<br />

mit der Sonne um die Erde wandert. Hierbei ist der Durchstoßpunkt, der sich als Schnittpunkt der<br />

Verbindungslinie zwischen Satellit und Empfangsantenne mit der Ionosphärenschicht ergibt, von besonderer<br />

Bedeutung, siehe hierzu Abbildung 7-1. Unter Verwendung von<br />

RE<br />

sin( z′<br />

ION ) =<br />

RE<br />

+ hION<br />

sin( z)<br />

mit z ... Stationszenitwinkel<br />

z´ION ... Zenitwinkel in Höhe hI<br />

RE ... mittlerer Erdradius und<br />

hION ... Höhe der Ionosphärenschicht<br />

ist nach BEUTLER ET AL. (1988) eine Beziehung zwischen z und z’ION gegeben. Am JPL wurde mit<br />

RE<br />

sin( z′<br />

ION ) = sin( αz)<br />

, (7-8)<br />

R + h<br />

E<br />

ION<br />

ein alternativer funktionaler Zusammenhang für maximale Zenitdistanzen von 80° entwickelt. Dabei wird die Höhe der<br />

Ionosphäre zu 506.7 km gewählt und der Parameter α zu 0.9782 bestimmt.<br />

Abbildung 7-1: Ionosphärischer Durchstoßpunkt (DSP) nach BEUTLER ET AL. (1988)<br />

Hinsichtlich der räumlichen Ausdehnung von ionosphärischen Modellen wird zwischen globalen und lokalen Modellen<br />

unterschieden. Für die im Folgenden beschriebenen globalen Ionosphärenmodelle wird ein Gültigkeitsbereich<br />

hinsichtlich minimaler und maximaler Breite in Bezug auf den sog. subionosphärischen Punkt (SIP) angegeben. Dieser<br />

Punkt entsteht durch den Schnitt der Verbindungslinie von Erdmittelpunkt und Durchstoßpunkt (DSP) mit der Bezugsfläche.<br />

Im Speziellen kann die Elektronendichte Ne(β,s) der Ionosphärenschicht in Zenitrichtung für ein diskretes Zeitintervall<br />

durch Parametrisierung der Koeffizienten von Kugelflächenfunktionen mit maximalem Grad (nmax) und<br />

maximaler Ordnung (mmax ≤ nmax) mittels<br />

n<br />

max n<br />

∑∑<br />

~<br />

N ( β , s)<br />

= P β<br />

e<br />

n=<br />

0 m=<br />

0<br />

nm<br />

( sin(<br />

β − ) ) ( a cos m(<br />

s − s ) + b sin m(<br />

s − s ) )<br />

0<br />

nm<br />

mit<br />

~<br />

P nm ( sin(<br />

β − β 0 ) ) ...<br />

anm, bnm ...<br />

β, s ...<br />

normierte zugeordnete Legendre‘sche Funktionen,<br />

unbekannte VTEC-Koeffizienten,<br />

geozentrische Breite und Stundenwinkel (sun-fixed longitude)<br />

des Durchstoßpunktes und<br />

(7-9)<br />

β0, s0 ... Koordinaten des Entwicklungspunkts (Empfängerstandpunkt)<br />

beschrieben werden (SCHAER ET AL. 1995). Der Koeffizient a00 kann dabei als mittlerer globaler Wert der Elektronendichte<br />

interpretiert werden (SCHAER 1996). Auf Grund der Parametrisierung des Stundenwinkels kann die Trennung<br />

zwischen Lage (Länge) und Zeit nur schwer erfolgen. Bei globaler Modellierung wird dieses Problem - im Gegensatz<br />

7-4 s = Ortszeit - π ≈ UT + λ - π; s - s0 = λ - λ0<br />

0<br />

nm<br />

0<br />

(7-7)

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