PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
60 5. Stations- und satellitenspezifische Einflussfaktoren<br />
gegeben. In Gleichung (5-13) ist eine Varianz- bzw. Genauigkeitsfunktion fσσ angegeben. Gewichts- und Varianzfunktionen<br />
stehen über<br />
fσσ = 1 / fPP<br />
(5-14)<br />
in funktionaler Beziehung. Im Rahmen der GPS-Auswertung wird für zenitale Beobachtungen eine a priori Genauigkeit<br />
eingeführt, die unter Verwendung einer Varianzfunktion die Berechnung von a priori Genauigkeiten für GPS-Signale<br />
ermöglichen, die die Beobachtungsstation aus nicht zenitaler Richtung erreichen. Basierend auf Gleichung (5-13)<br />
erfolgt keine Modellierung in Abhängigkeit von Trägersignal, azimutaler Signalrichtung, stationsspezifischen Einflussfaktoren<br />
oder vom verwendeten Instrumentarium. Alle Beobachtungen werden auf den lokalen Zenit normiert, für den<br />
das Gewicht 1 angenommen wird. Andere alternative funktionale Ansätze sind bspw. mit<br />
und<br />
gegeben.<br />
fσσ = sin -1 E = cos -1 z (5-15)<br />
fPP = sin 1/2 E = cos 1/2 z (5-16)<br />
Abbildung 5-16 visualisiert den Verlauf der o.g. Funktionen. Neben diesen elevationsabhängigen Ansätzen ist bspw.<br />
der Skalierungsansatz von EULER UND GOAD (1991) bekannt, welcher den Varianzfaktor mit<br />
0<br />
fσσ (E) = 0 1e<br />
E<br />
E<br />
−<br />
a + a<br />
(5-17)<br />
in Abhängigkeit vom Cut-off-Winkel E0 und den Ausrüstungsparametern ai berechnet. EULER UND GOAD (1991) bestimmen<br />
diese Parameter für SST-Empfänger der Fa. Trimble für einen minimalen Elevationswinkel von 20° zu<br />
−<br />
1.<br />
4 m + 8.<br />
0 m e . (5-18)<br />
fσσ (E) = ( ) 20<br />
E<br />
Dieser ebenfalls mit zunehmender Elevation monoton fallende, ausrüstungsspezifische Ansatz ist in Abbildung 5-16<br />
vergleichend zu rein elevationsbasierten Funktionen dargestellt. Dabei wurde eine rechnerische Normierung für zenitale<br />
Beobachtungen vorgenommen. Der Ansatz von EULER UND GOAD (1991) bildet die Grundlage von v.a. in Echtzeitanwendungen<br />
verwendeten Modellen zur Gewichtung von Code-Beobachtungen in Abhängigkeit von der Signalstärke.<br />
Abbildung 5-16: Gewichte diverser Varianzfunktionen<br />
Abbildung 5-17: Einfluss der Gewichtsfunktion auf die<br />
Mehrdeutigkeitslösung, Basislinie DAL1-OHG1, SCAR2002,<br />
15 Tage, Cut-off-Winkel: 10°<br />
Abbildung 5-16 zeigt deutlich die Charakteristika der einzelnen Gewichtungsansätze. Neben dem unzureichenden<br />
Einheitsgewichtsansatz unterscheiden sich die realistischeren Modelle v.a. hinsichtlich ihrer Steigung in hohen<br />
Elevationen und in der Art und Weise, wie sich die jeweilige Funktion in der Nähe des Horizonts verhält. Während die<br />
beiden durch Gleichung (5-13) und Gleichung (5-15) gegebenen Funktionen für E = 0° nicht definiert sind, können<br />
Gleichung (5-16) und Gleichung (5-17) auch in Horizontnähe Anwendung finden. WANNINGER ET AL. (2000) bezeichnen<br />
bspw. Gleichung (5-14) als ausreichend für E > 10°, jedoch als zu gering gewichtend für niedrigere<br />
Elevationen.<br />
Für Beobachtungsdaten des Jahres 2002 wurden Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt, eine geeignete Gewichtsfunktion<br />
zu bestimmen. Als Entscheidungsparameter wurde<br />
• das Verhalten beim Festsetzen der Phasenmehrdeutigkeiten,<br />
• der Einfluss auf Koordinaten und zugehörige Genauigkeiten,<br />
• innere Genauigkeitsmaße und