PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
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146 8. Neutrosphärische Refraktion<br />
In Analogie zu Gleichung (8-110) bzw. (8-113) geben DAVIS ET AL. (1985) mit<br />
m<br />
∆ , [ m] ( 0.<br />
0022768 0.<br />
000005)<br />
Dp0<br />
hPa<br />
Zenit<br />
⎡ ⎤<br />
NEU h = ± ⎢ ⎥ (8-120)<br />
⎣ ⎦<br />
und ELGERED ET AL. (1991) mit<br />
m<br />
∆ , [ m] ( 0.<br />
0022779 0.<br />
0024)<br />
Dp0<br />
hPa<br />
Zenit<br />
⎡ ⎤<br />
NEU h = ± ⎢ ⎥ (8-121)<br />
⎣ ⎦<br />
alternative funktionale Zusammenhänge zur Berechnung des hydrostatischen Anteils des neutrosphärischen Einflusses<br />
an. Der etwas genauere Davis-Ansatz verwendet die Koeffizienten von THAYER (1974), während in Gleichung (8-121)<br />
die ungenaueren Koeffizienten des Modells von Boudouris verwendet werden, siehe hierzu Kapitel 8.3. Für mittlere<br />
meteorologische Bedingungen der Antarktischen Halbinsel (p0 = 986 hPa) ergeben sich nach Gleichung (8-120) bzw.<br />
(8-121) zenitale Werte für die hydrostatische neutrosphärische Laufzeitverzögerung von 2.2412 m bzw. 2.2423 m. Im<br />
Gegensatz dazu ergibt sich basierend auf Gleichung (8-114) unter Verwendung des Ruegerbest-Ansatzes und unter<br />
Berücksichtigung des Realgasfaktors ein um ca. 1 cm geringerer Wert von 2.2314 m. Somit sollten zenitale neutrosphärische<br />
Laufzeitverzögerungen der hydrostatischen Komponente mittels Gleichung (8-114) bestimmt werden.<br />
Basierend auf den für das Untersuchungsgebiet zur Verfügung stehenden meteorologischen Wettermodelldaten können<br />
Untersuchungen der wichtigsten meteorologischen Einflussgrößen durchgeführt werden. Dadurch ist es möglich, die<br />
oben beschriebenen Modellannahmen einerseits zu validieren, andererseits jedoch auch zu verbessern.<br />
In Abbildung 8-43 ist die zur Berechnung der zu validierenden Modellparameter β und H T angewandte Strategie<br />
schematisch und exemplarisch für einen diskreten NCEP-Gitterpunkt (λ = -50°, ϕ = -60°) veranschaulicht.<br />
In Abhängigkeit von der Steigung der Geraden, die durch zwei aufeinanderfolgende NCEP-Druckflächen eindeutig<br />
definiert ist, wird die Höhe gesucht, ab der diese Steigung größer als der Wert -2 wird (Tropopausenhöhenkriterium).<br />
Dabei werden in Bodennähe auftretende, u.a. durch Inversion verursachte positive Gradienten nicht berücksichtigt.<br />
Verfährt man in dieser Weise für alle verfügbaren Druckflächen der NCEP-Gitterpunkte 8-46 , so können einerseits Werte<br />
für die Tropopausenhöhe anderseits mittels einer ausgleichenden Geraden Werte für den Temperaturgradienten in der<br />
Troposphäre bestimmt werden. Hierbei ergibt sich ein inhomogenes Bild (Abbildung 8-44). Der maximale (minimale)<br />
negative Temperaturgradient beträgt -3.8 K/km (-7.2 K/km). Für den Mittelwert des Temperaturgradienten wird<br />
-(5.59±0.34) K/km erhalten. Dieser mittlere Gradient ist ebenso repräsentativ für die mittleren Gradienten der SCAR-<br />
Kampagnen der Jahre 1995, 1998 und 2002, siehe hierzu Tabelle 8-15.<br />
Abbildung 8-43: Schematische Darstellung des Prinzips<br />
zur Ableitung von meteorologischen Parametern aus<br />
NCEP-Wettermodelldaten (grün), ausgleichende Gerade<br />
(rot, gestrichelt)<br />
Abbildung 8-44: Grundgesamtheit aller Temperaturgradienten;<br />
links/schwarz: 1995, Mitte/blau: 1998,<br />
rechts/rot: 2002<br />
8-46 Die NCEP-Datenbasis wurde in Kapitel 8.2.3 beschrieben. Sie umfasst für 66 Gitterpunkte die 6h-Daten der drei Jahre 1995, 1998 und 2002 des<br />
Zeitbereichs 1. Jan. - 28. Feb. (59 d).