PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
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8.6 Kettenbruch-basierte Modelle 165<br />
Höhenunterschied der analysierten Stationen abhängig. Maximale Differenzbeträge werden für die höchstgelegenen<br />
Stationen Marambio und Fossil Bluff erhalten, während minimale Abweichungen der nördlichsten Netzstation (Signy<br />
Island) zugeordnet werden können. Allgemein ist für die MTT-Mapping-Funktionen festzustellen:<br />
• Bei konstanten Höhen resultiert für eine südlicher (nördlicher) gelegene Station ein größerer (kleinerer)<br />
Wert für die neutrosphärische Laufzeitverzögerung.<br />
• Bei konstanten Breiten resultiert für eine Höhendifferenz eine Zunahme der neutrosphärische Laufzeitverzögerung.<br />
Die nicht-hydrostatische Komponente variiert bei Verwendung der MTTnh-Mapping-Funktion in vergleichbarer Art,<br />
siehe hierzu Abbildung 8-72. Für E´ ≥ 5° sind die Differenzen kleiner als 1 mm.<br />
Abbildung 8-69: Vergleich von MTTh-, CfA- und Chaod-<br />
Mapping-Funktion<br />
Abbildung 8-70: Vergleich von MTTnh-, CfA- und Chaow-<br />
Mapping-Funktion<br />
Zur Validierung des Einflusses von Temperaturvariationen bei der Berechnung der hydrostatischen (nicht-hydrostatischen)<br />
neutrosphärischen Laufzeitverzögerung können basierend auf Extremwertabschätzungen unter Verwendung<br />
von Gleichung (8-146) für E´ ≥ 10° maximale ∆NEU-Änderungen von 1.2 cm (0.2 mm) festgestellt werden. Die Vorzeichen<br />
bzw. Beträge der resultierenden Differenzwerte sind vergleichbar mit der in Kapitel 8.6.2 diskutierten Variation<br />
der CfA-Mapping-Funktion. Somit ist eine Vernachlässigung der Temperatur-basierten Variationen der MTT-Mapping-<br />
Funktion nicht sinnvoll.<br />
Abbildung 8-71: Maximale und minimale Abweichungen<br />
der MTTh-Mapping-Funktion der Stationen der Antarktischen<br />
Halbinsel vergleichend zu Vernadsky<br />
Abbildung 8-72: Maximale und minimale Abweichungen<br />
der MTTnh-Mapping-Funktion der Stationen der Antarktischen<br />
Halbinsel vergleichend zu Vernadsky<br />
Im Rahmen von GPS-Auswertungen findet, wie in Kapitel 8.5.2 erläutert, i.d.R. die ellipsoidische Höhe Eingang in die<br />
Gleichungen (8-102) und (8-103). Somit wird nicht zwischen ellipsoidischen und Geoid-bezogenen Stationshöhen<br />
unterschieden. Dies ist äquivalent mit der Vernachlässigung der Geoidundulation. Es ist somit für die MTT-Mapping-<br />
Funktionen zu untersuchen, wie groß der Einfluss dieses Modellfehlers auf die hydrostatische bzw. die nicht-hydrostatische<br />
neutrosphärische Laufzeitverzögerung ist. Hierbei ergibt sich für eine mittlere Geoidundulation von ca. 15 m<br />
eine Änderung der neutrosphärischen Laufzeitverzögerung des hydrostatischen (nicht-hydrostatischen) Anteils im<br />
Submillimeterbereich für E´ ≥ 4° (E´ ≥ 2°). Dieser Fehlereinfluss kann somit vernachlässigt werden.