PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
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152 8. Neutrosphärische Refraktion<br />
Die betreffenden Stützstellen liegen zwar außerhalb der GPS-Beobachtungszeiträume, sie sind jedoch dem Festland<br />
zugehörig, deshalb erscheint eine eingehendere Analyse des Festlandgebiets angebracht. Eingang finden dabei die im<br />
bisherigen Verlauf der Arbeit (Kapitel 8.2.3) als Festlandpunkte beschriebenen NCEP-Gitterpunkte, hierbei ergibt sich<br />
als funktionaler Ansatz zur Berechnung der mittleren atmosphärischen Temperatur aus gegebener Oberflächentemperatur<br />
Tm = 8. 208 K + 0.<br />
939T0<br />
. (8-127)<br />
Der Unterschied dieses linearen Ansatzes gegenüber einem Polynom zweiten Grades ist, wie Abbildung 8-54 und<br />
Tabelle 8-20 zu entnehmen ist, marginal. Weiterhin streut die reduzierte Stichprobe der Festlanddaten mehr, u.a. da die<br />
glättende Wirkung des Meeres entfällt. Gleichung (8-127) erscheint somit als ein geeigneter funktionaler Zusammenhang<br />
zur Berechnung der mittleren atmosphärischen Temperatur basierend auf der Oberflächentemperatur, bspw. bei<br />
fehlenden Wettermodelldaten.<br />
Tabelle 8-20: RMS-Werte der funktionalen Ansätze bzgl. Festlanddaten<br />
Linear Quadratisch Bevis Braun<br />
RMS [K] 1.817 1.815 3.107 3.372<br />
Werden die mit Gleichung (8-14) und (8-114) gegebenen funktionalen Ansätze zur Berechnung der mittleren atmosphärischen<br />
Temperatur verglichen, so sind bspw. für die Station VER1, für die zeitlich hoch aufgelöste Meteorologiemessungen<br />
vorliegen, lediglich marginale Unterschiede (maximal 0.15 K) festzustellen, siehe hierzu Abbildung 8-55, in<br />
der die mittlere atmosphärische Temperatur berechnet sowohl unter Verwendung von in der Nähe der GPS-Station<br />
erfassten Oberflächenmeteorologie als auch basierend auf horizontal und vertikal interpolierten NCEP-Daten dargestellt<br />
wird.<br />
Abbildung 8-55: Mittlere atmosphärische Temperatur basiert auf gemessener und extrapolierter Oberflächenmeteorologie<br />
unter Verwendung von Gleichung (8-114) und (8-127)<br />
8.5.3.3 Validierung von NCEP-basierten Meteorologieparametern durch Werte der zenitalen neutrosphärischen Laufzeitverzögerung<br />
Werden innerhalb eines diskreten Zeitraums (z.B. Messkampagne) konstante mittlere meteorologische Bedingungen<br />
angenommen, wie bspw. bei GPS-Auswertungen, die in Ermangelung von meteorologischen Messwerten unter Verwendung<br />
von Standardatmosphären durchgeführt werden, ergeben sich konstante Werte für die prädizierte zenitale<br />
neutrosphärische Laufzeitverzögerung. Unter Verwendung von NCEP-Daten der Jahre 1995, 1998 und 2002 kann<br />
alternativ dazu für jede Zeitepoche die zenitale Laufzeitverzögerung mittels Gleichung (8-27) durch nummerische Integration<br />
berechnet werden. Werden dabei die Ruegerbest-Koeffizienten verwendet, die Realgasfaktoren berücksichtigt<br />
und vorausgesetzt, dass der Einfluss der Instrumentenhöhe vernachlässigt werden kann, zeigt sich, dass die aus den