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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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6.2 Die Erdatmosphäre als Ausbreitungsmedium für GPS-Signale 79<br />

Für die Verarbeitung von GPS-Signalen ist es von grundlegender Bedeutung Kenntnis von der Zusammensetzung und<br />

vom Verhalten des durchquerten Mediums zu haben, da diese Information in direkter Beziehung zur Laufzeitmessung<br />

steht. Hierbei werden GPS-Signale als ebene Transversalwellen beschrieben, die sich in eine diskrete Richtung ausbreiten.<br />

Damit Phasen- und Gruppengeschwindigkeit mit dem Brechungsindex in Beziehung gebracht werden können,<br />

wird Gleichung (6-1) nochmals aufgegriffen. Der Phasenbrechungsindex nP einer ebenen monochromatischen Welle<br />

mit invarianter Frequenz ist mit<br />

c<br />

n P = (6-11)<br />

v<br />

P<br />

definiert 6-3 . nP ist abhängig von der Zusammensetzung der Atmosphäre und den physikalischen Eigenschaften der Bestandteile<br />

der Atmosphäre und wird weiterhin als echter Brechungsindex bezeichnet, da er direkt über mediumabhängige<br />

Teilwellen berechnet werden kann.<br />

Hängt n von der Frequenz des Signals ab, so wird von Dispersion gesprochen. Bei elektromagnetischen Wellen des<br />

GPS-Signals besteht in der Ionosphäre im Gegensatz zur Neutrosphäre Dispersion, somit ist durch den Parameter n<br />

bzw. durch seine Frequenzabhängigkeit eine Klassifizierung möglich.<br />

GPS-Signale sind jedoch keine monochromatischen Wellen, sondern werden als Überlagerungen von Wellen einzelner<br />

benachbarter Frequenzen eines mehr oder weniger breiten Spektrums interpretiert (SPILKER 1996a), woraus Wellengruppen<br />

entstehen, die sich mit einer sog. Gruppengeschwindigkeit vG ausbreiten. Hierin ist die Unterscheidung<br />

hinsichtlich Phasen- und Gruppengeschwindigkeit begründet. Anschaulich wird die Ausbreitung einer Signalwelle mit<br />

der Phasengeschwindigkeit identifiziert, wohingegen vG die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellengruppe bzw. der<br />

transportierten Energie beschreibt, was die Laufzeitmessung überhaupt erst möglich macht. Im Gegensatz zu nP ergibt<br />

sich der Gruppenbrechungsindex nG zu<br />

c<br />

n =<br />

v<br />

P<br />

G = nP<br />

. (6-12)<br />

vG<br />

vG<br />

Die Rayleigh-Gleichung liefert nach MACKE (1961) bei geringen Dispersionseinflüssen mit<br />

und<br />

∂v<br />

P<br />

v G = vP<br />

− λ (6-13)<br />

∂λ<br />

n<br />

G<br />

∂nP<br />

= nP<br />

+ f<br />

(6-14)<br />

∂f<br />

formale Zusammenhänge zwischen vG und vP bzw. den zugehörigen Brechungsindizes nG und nP in Abhängigkeit von<br />

der Wellenlänge λ bzw. der Frequenz f und deren Änderungen.<br />

Abbildung 6-3: Prinzipieller Verlauf der GPS-Signale durch die Erdatmosphäre<br />

6-3 Index „P“ nimmt Bezug auf die sog. Phase der GPS-Signalausbreitung.

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