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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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170 8. Neutrosphärische Refraktion<br />

Differenz zu Niellh -Mapping-Funktion<br />

0,20<br />

0,00<br />

90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5<br />

-0,20<br />

-0,40<br />

-0,60<br />

-0,80<br />

-1,00<br />

-1,20<br />

-1,40<br />

-1,60<br />

MTT-MFh CfA-MF Chao-MFd 1/sinE<br />

Elevationswinkel [°]<br />

Abbildung 8-75: Vergleich der Niellh-Mapping-Funktion<br />

mit der MTTh-, der CfA- und der Chaod-Mapping-Funktion<br />

sowie mit der Mapping-Funktion 1/sin(E‘)<br />

Differenz zu Niell nh -Mapping-Funktion<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

0,00<br />

90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5<br />

-0,20<br />

-0,40<br />

-0,60<br />

-0,80<br />

-1,00<br />

MTT-MFnh CfA-MF Chao-MFw 1/sinE<br />

Elevationswinkel [°]<br />

Abbildung 8-76: Vergleich der Niellnh-Mapping-Funktion<br />

mit der MTTnh-, der CfA- und der Chaow-Mapping-<br />

Funktion sowie mit der Mapping-Funktion 1/sin(E‘)<br />

Neben der Abhängigkeit der Werte der neutrosphärischen Laufzeitverzögerung von den o.g. Mapping-Funktionen und<br />

damit von den in Tabelle 8-24 angeführten Parametern werden zur Bestimmung von neutrosphärischen Einflüssen<br />

zenitale Werte der neutrosphärischen Laufzeitverzögerung (Kapitel 8.5.3) benötigt. Hierbei werden meteorologische<br />

Parameter (p0, T0, e0) verarbeitet, des Weiteren werden die Gradienten β und λe sowie die Tropopausenhöhe berücksichtigt.<br />

Mit Gleichung (8-159) sind die mittleren hydrostatischen und nicht-hydrostatischen Laufzeitverzögerungen in<br />

Zenitrichtung gegeben. Diese Werte schwanken ebenso wie die Faktoren der Mapping-Funktionen in Abhängigkeit von<br />

den atmosphärischen Parametern, die den in der Erdatmosphäre herrschenden Bedingungen Rechnung tragen sollen.<br />

Gleichung (8-146) sind die extremen Werte der meteorologischen Parameter p0, T0 und e0 zu entnehmen. Werden diese<br />

bei gleichzeitiger Annahme von orts- und zeitinvarianten Gradienten<br />

⎡ K ⎤<br />

β = 0.00059 ⎢ ⎥<br />

⎣m<br />

⎦<br />

(8-161)<br />

λ e = 4.<br />

29<br />

auf Gleichung (8-113) bzw. (8-114) angewendet, so resultieren daraus Variationen der neutrosphärischen Laufzeitverzögerung<br />

zwischen 2.192 m und 2.329 m für den hydrostatischen Anteil und zwischen 0.015 m und 0.163 m für den<br />

nicht-hydrostatischen Anteil. Es ist somit festzustellen, dass meteorologische Variationen auf die neutrosphärische<br />

Laufzeitverzögerung in Zenitrichtung einen deutlich größeren Einfluss ausüben als auf die Beträge der verschiedenen<br />

o.g. Mapping-Funktionen. Da im Rahmen der GPS-Auswertung zusätzlich zu Stationskoordinaten stationsspezifische<br />

Zusatzparameter die neutrosphärische Laufzeitverzögerung betreffend geschätzt werden, wird eine abschließende Beurteilung<br />

der neutrosphärischen Modellbildung in Kapitel 8.8 durchgeführt.<br />

Aktuell werden im Bereich der funktionalen Modellbildung zur Kompensation des Einflusses der neutrosphärischen<br />

Laufzeitverzögerung bei GPS-Beobachtungen verstärkt Anstrengungen unternommen, um auf Basis von Wettermodelldaten<br />

Korrekturwerte zu bestimmen. Dies stellt gegenüber der o.g. Modellbildung einen grundlegenden Vorteil dar, da<br />

räumliche und zeitliche Variationen des Zustands der Erdatmosphäre berücksichtigt werden können. Somit ist es im<br />

Gegensatz zu den meisten o.g. Modellen und Mapping-Funktionen möglich die Zustände innerhalb der Erdatmosphäre<br />

nicht basierend auf Oberflächenmeteorologie zu bestimmen. Zu nennen sind in diesem Kontext im Besonderen die sog.<br />

IMF (isobaric mapping function) nach NIELL (2000) und NIELL (2001) sowie die VMF (Vienna mapping function) nach<br />

BÖHM (2004). Diese Modelle sollen aus Gründen der Vollständigkeit erläutert werden, bleiben jedoch im Rahmen der<br />

vorliegenden Arbeit unberücksichtigt.<br />

Die von Niell entwickelte IMF basiert auf dem mit Gleichung (8-133) gegebenen Kettenbruchansatz von Marini. Es<br />

wurden unterschiedliche Ansätze für den hydrostatischen bzw. den nicht-hydrostatischen Anteil entwickelt. Grundlage<br />

für dieses Modell sind hohe Korrelationen zwischen der 200hPa-Druckfläche (Datenbasis: Re-Analysis Daten, Goddard<br />

Space Flight Center Data Assimilation Office 8-51 ) und aus Radiosondierungen (700 Profile; 28 Stationen) abgeleitete<br />

Werte für Mapping-Funktionen in einer Elevation von 3°. Bei Analyse der 200hPa-Druckfläche konnten globale<br />

Phänomene wie z.B. ein dominanter NS-Gradient oder die Zunahme der geopotentiellen Höhe zum Äquator detektiert<br />

werden, siehe hierzu Abbildung 8-77, die mittlere geopotentielle Höhen illustriert.<br />

8-51 Siehe hierzu SCHUBERT ET AL. (1993).

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