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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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8.3 Berechnung des Brechungsindexes in der Neutrosphäre 119<br />

8.3.4 Modellierung der neutrosphärischen Brechungszahl unter der Idealgasannahme<br />

Mit Gleichung (8-22) ist die allgemeine Gasgleichung für ideale Gase gegeben. Teilt man die Neutrosphäre in trockene<br />

und feuchte Bereiche ein, so ergeben sich in Abhängigkeit von den jeweiligen spezifischen Gaskonstanten Rd und Rw,<br />

die mittels<br />

R<br />

R i = ; i ∈ { d,<br />

w}<br />

(8-42)<br />

M i<br />

unter Verwendung der molaren Massen Mi (siehe Tabelle 8-6) berechnet werden können. Für die Partialdruckanteile des<br />

trockenen sowie des feuchten Anteils ergeben sich die Formeln:<br />

p<br />

d<br />

= ρ R T<br />

d<br />

e = ρ R T.<br />

w<br />

d<br />

w<br />

(8-43)<br />

Dabei sind sowohl die allgemeine Gaskonstante R als auch die molaren Massen Mi sehr genau bekannt. Deshalb werden<br />

diese Konstanten im Rahmen von Genauigkeitsbetrachtungen i.d.R. vernachlässigt. DAVIS (1986) führt an, dass die<br />

molaren Massen bis in eine Höhe von ca. 100 km konstant bleiben. In LIDE (2004) wird für Md eine Genauigkeit von<br />

±0.0014 g/mol genannt. MENDES (1999) gibt für Rd (Rw) eine Genauigkeit von ±0.01 J/kg/K (±0.003 J/kg/K) an.<br />

Tabelle 8-6: Zahlenwerte der molaren Massen Md und Mw<br />

Md-Wert [g/mol] Mw-Wert [g/mol] Literaturstelle<br />

28.9644 18.0152 DAVIS ET AL. (1985)<br />

28.965 18.016 KRAUS (2001)<br />

28.96 18.02 MAHLBERG (2002)<br />

28.9644 18.01528 LIDE (2004)<br />

Teilweise wird Gleichung (8-25) unter Verwendung von<br />

p = pd + e (8-44)<br />

in Abhängigkeit vom absoluten atmosphärischen Druck p und Wasserdampfdruck e durch<br />

p e e<br />

N = k1<br />

+ ( k2<br />

− k1<br />

) + k3<br />

(8-45)<br />

T T T ²<br />

angegeben. Basierend auf Gleichung (8-43) kann Gleichung (8-25) in<br />

⎛ Rd<br />

⎞ e e<br />

N = k1ρ<br />

Rd<br />

+ ⎜k<br />

2 k ⎟<br />

⎜<br />

− 1 + k3<br />

R ⎟<br />

(8-46)<br />

⎝ w ⎠ T T ²<br />

umgeformt werden. Mittels<br />

k<br />

2<br />

Rd<br />

M w<br />

= k2<br />

− k1<br />

= k2<br />

− k1<br />

≈ k2<br />

− 0. 622k1<br />

(8-47)<br />

R M<br />

w<br />

d<br />

kann Gleichung (8-46) übersichtlicher dargestellt werden. Es ergibt sich<br />

e e<br />

N = k1ρ<br />

Rd<br />

+ k2<br />

+ k3<br />

. (8-48)<br />

T T ²<br />

Im Folgenden sollen verschiedene Modelle beschrieben werden, die die Berechnung der Brechungszahl und damit der<br />

neutrosphärischen Laufzeitverzögerung ermöglichen. V.a bei älteren Modellen werden dabei Druckeinheiten<br />

abweichend von der Einheit Pascal verwendet. Zur besseren Vergleichbarkeit erfolgt in solchen Fällen deshalb unter<br />

Verwendung von<br />

1013.<br />

25<br />

1013.<br />

25<br />

p [ hPa] = p[<br />

mbar]<br />

= p[<br />

mmHg]<br />

= p[<br />

Torr]<br />

(8-49)<br />

760<br />

760<br />

eine Umrechnung.<br />

8.3.4.1 Das Modell von Essen und Froome<br />

In verschiedenen empirischen für die Frequenzen 72 GHz, 24 GHz sowie 9.2 GHz mittels Hohlraumresonatoren<br />

durchgeführten Untersuchungen wurden die Brechungsindizes für trockene, CO2-freie Luft, Stickstoff, Sauerstoff,<br />

Argon und Kohlendioxid bestimmt. Unter der Annahme, diese Teilkomponenten verhalten sich wie ideale Gase, wurde<br />

von ESSEN UND FROOME (1951) ein diskreter Zahlenwerte für die Konstante k1 der Gleichung (8-25) auf T = 20° C und<br />

p = 1013.25 hPa bezogen mit einer relativen Genauigkeit bzgl. N von 0.035% ermittelt. Die experimentelle Bestim-

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