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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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Hinsichtlich der südlich gelegenen Station FOS1 ist festzustellen, dass durch die Anwendung der erarbeiteten Auswertestrategie<br />

eine Verschlechterung der Genauigkeitssituation resultiert. Dies gilt jedoch nicht für alle südlichen<br />

Halbinselstationen (z.B. ROT1), wodurch geographische Abhängigkeiten in der funktionalen Modellbildung ausgeschlossen<br />

werden können und stationsabhängige Einflussfaktoren wie bspw. Antennenwechsel oder langperiodische<br />

Mehrwegeeffekte als Ausschlag gebend vermutet werden können.<br />

Abbildung 9-7: Wiederholbarkeiten ausgewählter Stationen der SCAR98-Kampagne;<br />

Standard- und optimierte Auswertestrategie im Vergleich<br />

Neben der Beeinflussung der Genauigkeitssituation sind ebenso geringe, jedoch systematische Änderungen der Höhenkoordinaten<br />

detektierbar. I.d.R. liegen die Differenzbeträge unter 1 cm. Dabei werden die Höhen der nördlichen (südlichen)<br />

Stationen durch die Anwendung der angepassten Auswertestrategie größer (kleiner). Somit spiegelt sich hier u.a.<br />

der Einfluss der in Kapitel 8 ausgeführten neutrosphärischen Modellbildung wider.<br />

Die hier stellvertretend dargestellten Ergebnisse der SCAR98-Kampange werden durch verbesserte Auswerteergebnisse<br />

in den weiteren analysierten SCAR-Kampagnen bestätigt.<br />

Somit stehen die zur Durchführung einer geodätischen Deformationsanalyse notwendigen Daten (Koordinaten,<br />

Kovarianzmatrizen) zur Verfügung. Die im Folgenden präsentierten ausgewählten Analysen basieren im Speziellen auf<br />

den SCAR-Epochen der Jahre 1995, 1996 und 1998, die v.a. im Bereich der Bransfield Strait durch Kampagnen<br />

kleineren Umfangs gestützt werden.<br />

Nach (MILEV 1973) muss ein Netz, um Deformationen aufdecken zu können, Stütz- und Objektpunkte besitzen. Stützpunkte<br />

(Stabilpunkte) sind keinen Bewegungen unterworfen und können deshalb als unbeweglich angesehen werden.<br />

Die Koordinaten der Objektpunkte hingegen können sich relativ zu den Stützpunkten im Verlauf des Bearbeitungszeitraums<br />

ändern. Ein Hauptproblem der koordinatenbezogenen geodätischen Deformationsanalyse besteht somit darin,<br />

mittels geeigneter, das Bewegungsverhalten aller Netzpunkte betreffender Vorinformationen vor der eigentlichen Deformationsanalyse<br />

eine Einteilung in Stütz- und Objektpunkte vorzunehmen. Dies kann bspw. tektonisch motiviert<br />

erfolgen oder auf Basis von sog. Einzelpunkttests.<br />

Unter Verwendung von Einzelpunkttests können u.a. höhen- oder lagebezogene sowie dreidimensionale Sensitivitätsniveaus<br />

festgelegt werden, dafür durchläuft jeder Punkt jeder Kampagne das folgende Testszenario: Hypothetisch wird<br />

angenommen, dass alle Netzpunkte mit Ausnahme des zu testenden Einzelpunkts keinen Bewegungen unterliegen,<br />

wodurch. in Abhängigkeit von einer Teststatistik (z.B. Irrtumswahrscheinlichkeit: α = 5%, Güte: β = 80%) untersucht<br />

werden kann, wie groß die Bewegung des Einzelpunktes sein muss, damit sie aufgedeckt werden kann. Ebenso können<br />

für jede Station zwischen zwei Beobachtungskampagnen Einzelpunkttests durchgeführt werden, um bspw. die tektonisch<br />

motivierte Punktzuordnung zu Blöcken überprüfen zu können. Dieses Hilfsmittel wurde auch im Rahmen der<br />

vorliegenden Arbeit genutzt, um die in Kapitel 2 vorgenommene Blockeinteilung zu überprüfen.<br />

Durch die im Folgenden beschriebenen geodätischen Deformationsanalysen, die basierend auf den Koordinaten und<br />

Kovarianzmatrizen der Auswertungen durchgeführt werden, die unter Verwendung der in den Kapiteln 4 - 8 beschriebenen,<br />

angepassten Auswertestrategie ermittelt wurden, können somit bspw. Untersuchungen vergleichend zu<br />

MAYER ET AL. (2000b) ausgeführt werden, dabei erfolgt eine Aufspaltung der dreidimensionalen Punktinformation<br />

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