PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission
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44 5. Stations- und satellitenspezifische Einflussfaktoren<br />
beeinflussen. Um durch Mehrwege gestörte Signale zuverlässig detektieren zu können, sind Beobachtungen von mindestens<br />
24 h nötig. Im Zuge der Auswertung unter Verwendung des Softwareprogramms Wasoft/Multipath werden<br />
Beobachtungen, für die E > 50° gilt, als fehlerfrei angenommen. Die resultierenden Mehrwegeeffekte werden stationsweise<br />
ausgegeben, wobei jedoch auf Grund der differenziellen Auswertestrategie und der damit einhergehenden<br />
Analyse basierend auf Doppeldifferenzresiduen zwischen Stationen eines Netzes Korrelationen bestehen. V.a. bei<br />
starker Mehrwegebelastung einer Station können dadurch Interpretationsprobleme auftreten, da Mehrwegeeffekte einer<br />
Station die restlichen Netzstationen beeinflussen. Aus diesem Grund wurde das in dieser Arbeit behandelte Verdichtungsnetz<br />
in überlappende Teilbereiche eingeteilt. Die gewählten Punktgruppen sind in Tabelle 5-3 zu finden.<br />
Tabelle 5-3: Punktgruppen der phasenbasierten Mehrwegeuntersuchungen<br />
Punktgruppe Stationen Max. Punktabstand [km]<br />
1 Palmer (PAL1, PALM), Vernadsky 185<br />
2 Cape Notter, O’Higgins (OHG1, OHIG), Punta Spring 189<br />
3<br />
Jubany/Dallmann (DAL1, DALL), Esperanza, Great Wall Station, Kliment<br />
Ohridsky, Cape Notter, O’Higgins (OHG1, OHIG), Arturo Prat<br />
190<br />
4 Esperanza, Marambio, O’Higgins (OHG1, OHIG) 120<br />
5 Jubany/Dallmann (DAL1, DALL) Elephant Island 181<br />
Weist eine Station einer Punktgruppe starke Mehrwegeeinflüsse (z.B. ESP1 in Punktgruppe 3 und 4) auf, so wird auf<br />
Grund der Beeinträchtigung der Detektion von Mehrwegeeinflüssen der übrigen Stationen die betreffende Punktgruppe<br />
erneut ausgewertet, diesmal jedoch ohne Berücksichtigung der stark mehrwegebelasteten Station.<br />
Die Beobachtungen auf den Stationen der Antarktischen Halbinsel im repräsentativen Zeitraum 25. Jan. - 4. Febr. 1998<br />
wurden tageweise analysiert. Somit liegt für jede Punktgruppe eine Stichprobe vom Umfang elf vor. Die Mehrwegebelastung<br />
der einzelnen Stationen wurde sowohl innerhalb der einzelnen Punktgruppen, als auch bei Stationen, die in<br />
mehreren unabhängigen Punktgruppen vertreten waren (z.B. O’Higgins, Punktgruppen: 2, 3 und 4), zwischen den<br />
Punktgruppen analysiert, was durchweg reproduzierbare Ergebnisse erbrachte. In Tabelle 5-4 sind die Resultate für alle<br />
Stationen des Netzes der Antarktischen Halbinsel zusammengefasst. Dabei ist festzustellen, dass lediglich die Netzpunkte<br />
ESP1 und SPR1 eine mindere Qualität aufweisen, ebenso die Station DALL, die jedoch ein Exzentrum von<br />
DAL1 ist. DAL1 zeichnet sich zudem durch eine längere Beobachtungshistorie aus.<br />
Tabelle 5-4: Qualitative Klassifikation der GPS-Stationen der Antarktischen Halbinsel der SCAR98-GPS-Kampagne<br />
bzgl. Phasenmehrwegebelastung (A: sehr gute Qualität; B: gute Qualität; C: mittlere Qualität; D: schlechte Qualität)<br />
in Abhängigkeit von den gewählten Punktgruppen (Tabelle 5-3)<br />
Punktgruppe<br />
Station 1 2 3 4 5<br />
DAL1 A A-B<br />
DALL C C-D<br />
ELE1 B<br />
ESP1 D D<br />
GRW1 A-B<br />
KOH A<br />
MAR1 A<br />
NOT1 A-B A<br />
OHIG A A A<br />
OHG1 B A-B B<br />
PAL1 A<br />
PALM C<br />
PRA1 A<br />
SPR1 C-D<br />
VER1 B-C<br />
In Abbildung 5-2 sind die beiden dominierenden Vermarkungsarten, die im regionalen GPS-Netz der Antarktischen<br />
Halbinsel Verwendung finden, abgebildet. Einerseits konnte auf bestehende, tiefgegründete Pfeiler zurückgegriffen<br />
werden. Dies ist bspw. bei der Netzstation OHG1 der Fall. Wenn Punkte aus geologischen und logistischen Gesichtspunkten<br />
festgelegt wurden und die GPS-Messungen bodennah ausgeführt werden, kann der optimale Empfang von<br />
GPS-Signalen nicht immer sichergestellt werden und Mehrwegeeinflüsse können zu qualitativ schlechten GPS-Beobachtungen<br />
führen. Dies ist v.a. bei Netzpunkten der Fall, die im Rahmen der GPS-Beobachtungskampagnen in das an-