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PDF-Download - Deutsche Geodätische Kommission

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188 8. Neutrosphärische Refraktion<br />

Variation der Neutrosphärenparameter mit fMF2-Wahl ist unabhängig vom gewählten Prädiktionsmodell. Somit erscheint<br />

die Wahl einer speziellen fMF2 nicht von besonderer Bedeutung für den Anwendungsfall. Dies wird durch<br />

marginale Variationen der inneren Genauigkeiten des Ausgleichungsprozesses (maximale Differenzen: 0.2 mm) in<br />

Abhängigkeit von fMF2, die zur Bestimmung der stationsspezifischen Neutrosphärenparameter verwendet werden, gestützt.<br />

Unabhängig davon, welche der in Kapitel 8.6.6 angeführten Mapping-Funktionen genutzt wird, um zenitale Prädiktionen<br />

des angepassten Modells von Askne und Nordius bzw. des Saastamoinen-Modells in diskrete Elevationen<br />

abzubilden oder unter Verwendung derer stationsspezifische Neutrosphärenparameter bestimmt werden, ergeben sich<br />

ebenfalls unabhängig vom Ursprung der verwendeten meteorologischen Parameter im Rahmen von Netzauswertungen<br />

lediglich maximale Differenzen der Neutrosphärenparameter von 1.1 cm. Die zugehörigen Genauigkeiten unterliegen<br />

keinen signifikanten Variationen. Somit sind die Auswertevarianten 2-5 als nahezu gleichwertig zu betrachten; lediglich<br />

wenn Auswertevariante 1 vergleichend analysiert wird, sind signifikante Unterschiede festzustellen, siehe hierzu<br />

Abbildung 8-89 und Abbildung 8-90, worin für die repräsentativen Station O’Higgins und Vernadsky die Schätzungen<br />

der Beobachtungskampagne 1998 visualisiert sind.<br />

zenitale neutrosphärische Laufzeitverzögerung [m]<br />

2.40<br />

2.35<br />

2.30<br />

2.25<br />

OHG1-NCEP (Num.Int.)<br />

OHG1-GPS<br />

PRÄ: A&N, f MF1 : Niell h; f MF2 : Niellnh<br />

OHG1-GPS<br />

PRÄ: erw.Saas., f : 1/sin(E)<br />

OHG1-GPS IGS<br />

2.20<br />

20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42<br />

DOY 1998<br />

Abbildung 8-89: Zenitale neutrosphärische Laufzeitverzögerung<br />

der Station O’Higgins<br />

MF2<br />

zenitale neutrosphärische Laufzeitverzögerung [m]<br />

2.45<br />

2.40<br />

2.35<br />

2.30<br />

2.25<br />

2.20<br />

VER1-NCEP (Num.Int.)<br />

VER1-GPS PRÄ: A&N, f MF1:<br />

Niell h; f MF2 : Niellnh<br />

VER1-GPS PRÄ: erw.Saas., f : 1/sin(E)<br />

22 24 26 28 30 32<br />

DOY 1998<br />

34 36 38 40 42<br />

Abbildung 8-90: Zenitale neutrosphärische Laufzeitverzögerung<br />

der Station Vernadsky<br />

Diese Unterschiede betreffen sowohl die geschätzten Zusatzparameter selbst (maximal 3.8 cm) als auch die inneren<br />

Genauigkeiten des Ausgleichungsprozesses und die ermittelten Stationskoordinaten. Da im Rahmen der Auswertevariante<br />

1 keine Zusatzparameter bestimmt werden, ergeben sich deutlich (durchschnittlicher Faktor: 1.8) bessere Genauigkeiten.<br />

Die Lagekomponenten unterliegen keinen signifikanten Variationen; im Gegensatz dazu sind Änderungen<br />

der ellipsoidischen Höhen von maximal (im Mittel) 5.2 cm (0.8 cm) festzustellen.<br />

Es wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit jedoch auf die Parameterbestimmung unter Verwendung von Auswertevariante<br />

1 verzichtet, da auf Grund von fehlenden zeitlich und räumlich ausreichend aufgelösten meteorologischen<br />

Daten (Radiosondierungen, Oberflächenmeteorologie) keine abschließende Validierung der Qualität der verfügbaren<br />

Wettermodelldaten für den Bereich der Antarktischen Halbinsel erfolgen kann.<br />

8.7.2.2 Prädiktionsverbesserung durch horizontale neutrosphärische Gradienten<br />

Alle im bisherigen Verlauf der Arbeit angeführten neutrosphärischen Modelle erfassen trotz erweiterter Modellbildung<br />

lediglich die dominanten vertikalen Gradienten, so dass die azimutalen Richtungen, aus welchen die GPS-Signale einfallen,<br />

nicht berücksichtigt werden und damit eine Modellierung von horizontalen Variationen ausbleibt. Somit wird bei<br />

allen bisher beschriebenen Modellen neben dem horizontal geschichteten Aufbau der elektrisch neutralen Atmosphäre<br />

eine Azimutinvarianz bzw. -isotropie angenommen. Diese Annahme entspricht jedoch bspw. in Küstengebieten nicht<br />

der Realität. Somit erscheint eine Erweiterung der funktionalen Modellbildung zur Garantierung höchster Genauigkeiten<br />

sinnvoll. Dies erfolgt i.d.R. mittels sog. horizontaler neutrosphärischer Gradienten 8-58 , die eine Kippung der<br />

neutrosphärischen Schichten modellieren.<br />

8-58 Diese Zusatzparameter werden in der Fachliteratur i.d.R. als „troposphärisch“ bezeichnet. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird dieser<br />

Fachterminus nicht verwendet, vielmehr wird in Analogie zu den Ausführungen von Kapitel 6 die Bezeichnungsweise „neutrosphärisch“ gewählt.<br />

MF2

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