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PDF-Format - Hans Joachim Teschner

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Vier endlose Tage<br />

War Zippel bis zu seiner Gefangennahme vor lauter Aufregungen und<br />

Abenteuern kaum zum Luftholen gekommen, so sah es an der wabbela-<br />

nischen Grenze ganz anders aus. Hübeldübel und Plumplum schmorten<br />

in ihrem eigenen Saft. Zur Untätigkeit verurteilt, warteten sie mit zuneh-<br />

mender Ungeduld an der Weggabelung, die zu den beiden Pässen führte.<br />

Die Ungewissheit über Zippels Schicksal zerrte an ihren Nerven. Um die<br />

Zeit zu vertreiben, erfanden sie die ausgefallensten Spiele. So fingen sie<br />

schon am ersten Tag an, sich im Weitspucken zu übertreffen. Mit ihrer<br />

aufgeladenen Energie und ihrem Tatendrang übertrieben sie den Wett-<br />

kampf dermaßen, dass sie am Abend erschöpft auf den steinigen Boden<br />

sanken, mit trockener, brennender Kehle, denn es war ihnen der Saft<br />

ausgegangen. Die erste Nacht versprach kühl und klamm zu werden. Die<br />

beiden Recken rückten eng zusammen, konnten jedoch nicht einschlafen<br />

in der Sorge um Zippel. Hübeldübel begann von seinen Reisen über die<br />

Weltmeere zu erzählen, wurde aber bald von Plumplum unterbrochen,<br />

der die fantastischen Geschichten schon auswendig kannte. Mit offenen<br />

Augen träumten sie von Bimballo und seinem Honigbier, von Melanie<br />

und ihren süßen Küssen, von König Wabbel und unweigerlich vom Wab-<br />

belstein. Dann sprangen sie fluchend auf und wollten schnurstracks<br />

durch Stachelland marschieren und alles dem Erdboden gleichmachen.<br />

Doch es half nichts, sie hatten auszuharren, selbst wenn sie vor Eifer zu<br />

platzen drohten.<br />

Gegen Mitternacht fiel wenigstens Plumplum in einen unruhigen<br />

Schlaf. Neidisch betrachtete Hübeldübel seinen Kumpanen und stieß<br />

einen tiefen Seufzer aus. Da bewegten sich Plumplums Lippen und flüs-<br />

terten: »Melanie.« Eine heiße Welle von Eifersucht schoss in Hübeldübels<br />

Birnenkopf. Er sprang auf, riss Plumplum aus dem Schlaf und puffte,<br />

knuffte und boxte ihn. Wie ein nasser Pudel schüttelte Plumplum seinen<br />

Schlaf aus den Ohren. Dann ging er seinerseits auf Hübeldübel los, und<br />

es begann der wildeste und wütendste Kampf zwischen den beiden<br />

Freunden, den sie je miteinander ausgefochten hatten. All das schlechte<br />

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