PDF-Format - Hans Joachim Teschner
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Krachend schlug die Wirtshaustür auf. »S'wabbelt!« brüllte eine mächti-<br />
ge, voluminöse Bassstimme. Ein enorm dicker, kugelbäuchiger und musku-<br />
löser Wabbelanier schob sich durch den Türrahmen.<br />
»S'wabbelt, Plumplum«, riefen einige Einheimische. Plumplum, der<br />
neue Gast, stapfte mit kurzen festen Schritten durch den Raum. Zwar war<br />
er von kleiner Gestalt, aber alles an ihm war rund und gedrungen. Selbst<br />
das stärkste Puffen konnte ihn nicht aus dem Gleichgewicht bringen.<br />
her.<br />
»S'wibbelt, Plimplim, s'wibbelt,« fistelte nun auch Zippel von der Theke<br />
»Aaah Zippel!« brüllte Plumplum donnernd, »wieder mal die Einsamkeit<br />
begießen, he?«<br />
Plumplum nahm Kurs auf den Schneider. Auf seinem Weg puffte er ein<br />
paar Bekannte an, und so nebenbei stieß er mit seinem prallen Bauch vier<br />
Stühle um.<br />
»Aaah!« schrie Plumplum ungehalten, »wozu stehen diese elenden<br />
Holzgestelle im Weg herum? Ein anständiger Mensch setzt sich doch nicht<br />
mitten in den Weg!«<br />
Und er schob mit seinen keulenförmigen Armen ein paar Tische mitsamt<br />
den davor sitzenden Gästen einfach an die Wand. Schließlich war er bei<br />
Zippel angelangt und drehte sich behäbig um. Der Raum des Gasthauses<br />
sah nun aus wie ein Bahnhofswartesaal: rechts und links an den Wänden<br />
klebten die Gäste hinter zusammengerückten Tischen und Stühlen. Eine<br />
breite Gasse in der Mitte zeugte von Plumplums ungestümen Durchmarsch<br />
durch die Stube.<br />
Mitleidig puffte Plumplum gegen Zippels Klapperbauch. Zippel trudelte,<br />
ruderte mit den Armen und wäre auf die Nase gefallen, hätte Plumplum<br />
ihn nicht mit seinen Keulenarmen aufgefangen.<br />
»Mußt mehr Pudding essen, Schneider!« brüllte Plumplum. Noch nie<br />
hatte jemand ihn leise reden hören. Und so übertönte seine Bassstimme<br />
alle anderen Gespräche.<br />
»Nimm dir ein Beispiel an mir, Zippel. Dann bekommst du einen echten<br />
wabbelanischen Bauch.« Mit seinen dicken Wurstfingern tippte er sich in<br />
seinen gewölbten Bauch.<br />
Gerade schob Melanie einen riesigen Teller herüber, auf dem ein dreistö-<br />
ckiger Wackelpudding schlingerte. Durch die grüne Waldmeisterfarbe<br />
schimmerten Rosinen, und auch die Oberfläche war über und über mit<br />
Rosinen gespickt. Dieses opulente Mahl hatte den Namen Plumpudding,<br />
denn Melanie hatte ihn eigens für Plumplums großen Hunger erfunden.<br />
Seufzend schaffte Bimballo wieder Ordnung in der Gaststube. Er stellte