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PDF-Format - Hans Joachim Teschner

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»Aha«, schnaufte Hübeldübel, »das also ist der Trick. Während du<br />

leichtfüßig über die Schollen tanzt, versinken wir beide im Wasser und<br />

ertrinken oder erfrieren. Wir sind doch viel zu schwer für die Schollen.«<br />

Rosalinde betrachtete sich die beiden schwergewichtigen Haudegen<br />

und musste zugeben, dass der Einwand nicht unberechtigt war.<br />

»Warum waten wir nicht durch das Wasser ans andere Ufer?« schlug<br />

Plumplum vor, »schließlich ist der Fluss nicht tief.«<br />

Rosalinde schüttelte den Kopf: »Wie Hübeldübel schon sagte: ihr<br />

würdet erfrieren und mit den Schollen in das Tal gerissen werden.«<br />

Fröstelnd überlegten die drei, was zu tun sei. Schließlich ergriff<br />

Hübeldübel das Wort: »Es gibt nur eine Möglichkeit. Ich nehme<br />

Plumplum auf den Rücken und gehe durch den Fluss. Sollte ich es nicht<br />

bis zum anderen Ufer schaffen, kann Plumplum abspringen. Er hat dann<br />

noch genug Wärme und Energie, um den Rest zu bewältigen. Dann ist<br />

wenigstens einer von uns drüben und kann Zippel befreien. Und damit<br />

basta. Kein Wort mehr. Ahoi.«<br />

Wenn Hübeldübel einen Satz mit Ahoi beschloss, war kein Wider-<br />

spruch mehr möglich. Zähneknirschend machte Plumplum sich bereit.<br />

»Ja seid ihr denn verrückt geworden?« stammelte Rosalinde, »es hat<br />

bisher nur einen Menschen gegeben, der das geschafft hat. Und zwar<br />

der stärkste und abgehärtetste Soldat in Stachelland: Hauptmann Blei-<br />

fuß.«<br />

»Na also«, rief Hübeldübel und nahm den kugelrunden Plumplum auf<br />

die Schultern.<br />

»Leider hat es nicht so gut geklappt«, beeilte sich Rosalinde,<br />

»wochenlang hat Bleifuß danach mit Fieber im Bett gelegen, und ein<br />

Bein war so erfroren, dass es ihm amputiert werden musste.«<br />

»Aus dem Weg!« herrschte Hübeldübel sie an und stapfte in die kalte<br />

Flut. Seine Zähne klapperten zusammen. Der Kälteschock fuhr wie ein<br />

scharfes Messer in seine Beine. Die ersten Schollen stießen an seine<br />

Hüften und schnitten Löcher in seine Kleidung. Mit wütender Entschlos-<br />

senheit watete der Hüne weiter. Der Strom riss an seinem dampfenden<br />

Körper. Bald stand ihm das Wasser bis zur Brust. Plumplum zog seine<br />

Beine hoch, doch seine Stiefel berührten schon die Wasseroberfläche.<br />

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