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PDF-Format - Hans Joachim Teschner

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del unwirsch, denn er hielt den Einwurf der Königin für äußerst unwissen-<br />

schaftlich. »Auf dem anderen Halsband lautet die genaue Übersetzung<br />

Pübel.« »Pübel?« Der König schämte sich langsam wegen seiner offenkun-<br />

digen Dummheit, »was soll denn Pübel bedeuten?« »Komisch«, meldete<br />

sich wieder Wabbeline, »auch hier kann ich auf gut wabbelanisch lesen. Es<br />

heißt Plum.« Angewidert putzte Professor Eierschädel seine Brille. Er<br />

rümpfte die Nase und dachte: »Ungebildete Laien.« Mit hochrotem Kopf<br />

erhob sich jetzt Melanie. Auch sie gehörte zu den Ehrengästen, allerdings<br />

eher auf Wunsch des Königs.<br />

»Wenn ich etwas sagen darf«, hauchte sie eingeschüchtert, denn vor so<br />

vielen wichtigen Persönlichkeiten war ihr ganz bibberig zumute.<br />

»Nur zu, schönes Kind«, ermunterte sie der König, und er blickte sie<br />

sehnsüchtig an. Dafür bekam er erst einmal einen Puff von Wabbeline.<br />

»Also diese beiden Namen zusammen, also Hübel und Plum, also das<br />

sind doch die Abkürzungen von Hübeldübel und Plumplum.«<br />

»Ja zum heiligen Wackelpudding!« rief der König ganz unmajestätisch.<br />

»Natürlich. Die Möpse sind die Geschenke von Hübeldübel und Plumplum<br />

und hören auf die Namen Hübel und Plum.«<br />

Nun wurde vor Freude erst einmal ausgiebig gewabbelt. Das Rätsel<br />

schien gelöst. Nur Professor Eierschädel verbohrte sich weiterhin in seine<br />

korinthische Theorie, und mit schulmeisterlichem Ton nörgelte er: »Wo<br />

sind sie denn, die beiden Helden? Ich kann sie nirgendwo entdecken. Seit<br />

wann kann man Möpse auf einem Wasserbett servieren, ohne selbst anwe-<br />

send zu sein?«<br />

Alle Augen richteten sich auf Melanie. Am liebsten wäre sie unter den<br />

Tisch gekrochen. Sollte sie etwa gestehen, wie sie heute morgen die Wirts-<br />

stube vorgefunden hatte? Bimballo hatte schlafend auf dem Honigfass<br />

gesessen. Schneider Zippel hing wie eine lauwarme Makkaroni über der<br />

Theke und pfiff aus beiden Nasenlöchern. Hübeldübel und Plumplum lagen<br />

übereinander und schnarchten um die Wette. Selbst saure Milch konnte sie<br />

nicht wieder aufwecken. Einzig, dieser übelriechende Brutus Ranzig war<br />

wie vom Erdboden verschluckt.<br />

»Nun?« rief der König.<br />

»Also, ja also. Es ist so, dass die beiden auf der Suche sind.« »Was<br />

suchen sie denn ausgerechnet am Geburtstag der Königin?« »Also sie<br />

suchen ihr Geburtstagsgeschenk, nämlich die beiden Möpse. Diese hatten<br />

sich losgerissen. Und nun suchen die beiden Kumpanen in der ganzen<br />

Stadt nach ihnen.« Puh, das war ihr gerade noch rechtzeitig eingefallen.<br />

Liebevoll streichelte Wabbeline die Möpse. Plötzlich begann sie zu

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