PDF-Format - Hans Joachim Teschner
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Aus dem Tal der Zyklopen hörte ich die Schreie der Soldaten Reibstein<br />
und Geierblick. Die Kolosse hatten sie schon bis aufs Blut abgeleckt. Mit<br />
einem Trick konnte ich die beiden befreien. Ich warf einen Salzklumpen<br />
genau in die Mitte zwischen die Zyklopen. Wie ich erwartet hatte, ließen<br />
sie auf der Stelle von den Soldaten ab, um sich das Salz zu schnappen.<br />
Den Klumpen hatte ich aber so platziert, dass er in der Reichweite jedes<br />
der drei Zyklopen lag, die sich anfingen, um das Salz zu streiten. Durch<br />
dieses Ablenkungsmanöver konnte ich Reibstein und Geierblick befreien.<br />
Das Wichtigste aber kommt noch. Wie dir die beiden Soldaten bestätigen<br />
können, sind sie von einem langen, spillerigen Mann mit fistelnder Stim-<br />
me in die Fänge der Zyklopen gelockt worden. Dieser Schurke hat sich<br />
als Brutus Ranzig ausgegeben. Und wie mir scheint, hat er sich inzwi-<br />
schen bis in die Stachelburg einschleichen können.«<br />
Krieger hatte sich wieder gefangen. Eine tödliche, eiskalte Ruhe ging<br />
von ihm aus und ließ die Umgebenden frösteln. Mit metallischer Härte<br />
befahl er: »Holt Brutus Ranzig aus dem Verlies. Hebt den Tisch an und<br />
befreit Hauptmann Bleifuß.«<br />
Zippel war verloren. An eine Flucht war nicht zu denken, denn die<br />
Torwache hatte sich vor der Maulwurfsröhre aufgepflanzt. Und Brutus<br />
Ranzig würde die restlichen Zweifel beseitigen.<br />
Wie Zippel richtig vermutete hatte, erkannte ihn Ranzig sofort wieder.<br />
Giftig sprang der Dieb des Wabbelsteins auf ihn zu und riß ihm die Uni-<br />
formjacke vom Leib. Seine weiche, seidene Schneiderweste kam zum<br />
Vorschein, und es brauchte nun keines weiteren Beweises mehr. Ein ein-<br />
ziges Mal noch konnte Zippel Ranzig und die beiden Soldaten verblüffen,<br />
indem er sie mit seiner neuen tiefen Stimme anraunzte. Doch der Ver-<br />
such der Überrumpelung misslang, da nur die drei, die ihn von früher<br />
kannten, erstaunt gafften, die anderen aber von ihrer feindseligen Hal-<br />
tung um keinen Deut abrückten.<br />
»In einen der Stacheltürme mit ihm!« befahl Krieger. »Er soll schmo-<br />
ren für seine Dreistigkeit. Bei saurer Milch und Feuerquallen wird ihm<br />
der Mut vergehen.«<br />
Ziegenlippe beugte sich zu Krieger hinüber und zischelte in dessen<br />
Ohr: »Der Wabbelanier weiß zuviel. Auf keinen Fall darf er entkommen.<br />
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