30.10.2013 Aufrufe

PDF-Format - Hans Joachim Teschner

PDF-Format - Hans Joachim Teschner

PDF-Format - Hans Joachim Teschner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»So geht es nicht!« schrie Plumplum, der sich nicht eingestehen<br />

mochte, dass er Mitleid mit ihr hatte. »Sie scheint ja ganz verhungert zu<br />

sein. Füttern wir sie erstmal, dann wird sie auch reden.«<br />

Widerstrebend ließ sich Hübeldübel auf den Vorschlag ein. Er zog das<br />

übriggebliebene halbe Honigbrot aus der Tasche und hielt das noch<br />

frisch duftende Stück vor Rosalindes Nase. Sie schlug die Augen auf und<br />

blickte verwirrt den Recken an. Hübeldübel glaubte vom Schlag getrof-<br />

fen zu sein: die schönsten, tiefsten dunkelblauen Augen schienen ihn<br />

förmlich zu verschlingen. Er schluckte. Er begann zu schwitzen. Er wur-<br />

de verlegen. Er kratzte sich am Kopf. Er spürte eine siedende Hitze in<br />

sich aufsteigen. Dann spürte er noch etwas anderes: einen schmerzhaf-<br />

ten Faustschlag in die Rippen. Es war die unverkennbare Handschrift<br />

Plumplums, der ihn wieder zur Besinnung brachte.<br />

»Aaah!« brüllte Plumplum, »sie isst unseren ganzen Vorrat auf.<br />

»Beschämt hörte Rosalinde auf zu essen. Sie hatte das Brot bis auf<br />

ein paar Krümel hinuntergeschlungen und dazu noch zwei Honigmelonen<br />

gegessen. Noch nie hatte sie eine solche schmackhafte und wunderbar<br />

süße Nahrung gekostet.<br />

»Nun reicht es aber«, ließ sich auch Hübeldübel vernehmen, »raus<br />

mit der Sprache: was geht hier vor?«<br />

Und Rosalinde begann zu erzählen. Zunächst mit stockender Stimme,<br />

dann fließender und hastiger, denn die Zeit drängte.<br />

106

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!