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PDF-Format - Hans Joachim Teschner

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noch einen Schmerzensschrei unterdrücken. Aber sie ließ den Gegen-<br />

stand nicht los, sondern hielt ihn sich vor die Augen. Es war einer der<br />

Sporen Zippels! Er war an eine Wäscheleine gebunden, die von einem<br />

der Stacheltürme herabhing. Vorsichtig zog Rosalinde an der Leine. Sie<br />

spürte einen Widerstand. Jemand zog am anderen Ende der Leine. Hoch<br />

oben verschwand die Leine in einem winzigen Loch. Eine Stimme hallte<br />

hohl aus dem Loch: »Wer ist da?«<br />

Rosalindes Herz machte einen Sprung: es war Zippels Stimme. »Ich<br />

bin es, Rosalinde«, rief sie mit erstickter Stimme hinauf und sah sich<br />

vorsichtig um. Jeden Moment konnte eine stachelländische Patrouille<br />

vorbeikommen.<br />

»S'wabbelt«, rief Zippel hinunter, denn er spürte, dass er vor Rosalin-<br />

de keine Geheimnisse mehr zu haben brauchte. Dann flüsterte er ihr mit<br />

kurzen Worten zu, was geschehen war. Die Soldaten hatten sich so in<br />

Sicherheit gefühlt, dass sie Zippel in den Stachelturm geworfen hatten,<br />

ohne ihm seine Wäscheleine abzunehmen. Er hatte einen seiner Sporen<br />

daran gehängt, und ihn durch das kleine Loch hinabgelassen in der Hoff-<br />

nung, etwas zu angeln, was ihm weiterhelfen könnte. Knapp berichtete<br />

Zippel, dass er das Versteck des Wabbelsteins entdeckt hatte. Er erzähl-<br />

te von seinen Freunden Plumplum und Hübeldübel, und wo sie auf ihn<br />

warteten. Da hörte Rosalinde die nahenden Schritte einer Patrouille, und<br />

sie eilte nach Hause.<br />

Plumplum und Hübeldübel, die bis dahin schweigend dem Bericht<br />

Rosalindes gelauscht hatten, blickten sich zweifelnd an. Warum sollte die<br />

junge Frau Zippel helfen wollen? Denn natürlich hatte Rosalinde ihre<br />

geheimen Gefühle zu dem Schneider nicht erwähnt.<br />

»Weiter!« knurrte Hübeldübel, obwohl er sich das Ende schon denken<br />

konnte.<br />

Zu Hause wartete eine große Überraschung auf Rosalinde. Auf ihrem<br />

Tisch lagen nicht, wie so oft, Gummibärchen und Honigwaben, sondern<br />

drei große Klumpen Salz! Erschreckt hatte Rosalinde das Salz unter<br />

ihrem Bett versteckt, denn sie wusste nicht, was sie damit anfangen<br />

sollte. Im frühen Morgengrauen war sie dann zum Scherbenpass aufge-<br />

brochen, um die beiden Wabbelanier zu holen. Unterwegs war sie von<br />

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